IDC senkt Prognose für weltweite IT-Ausgaben erneut

Es prognostiziert nur noch ein Wachstum von 4,1 Prozent - und damit weniger als im Vorjahr. Als Gründe nennt es nachlassende Investitionen in Mobilgeräte und unklare makroökonomische Bedingungen in Entwicklungsmärkten. In Westeuropa erwarten die Analysten plus 2 Prozent.

Die Marktforscher von IDC haben ihre Prognose für die weltweiten IT-Ausgaben in diesem Jahr gesenkt. Aufgrund geringerer Investitionen in Mobilgeräte als erwartet und unklaren makroökonomischen Bedingungen in Entwicklungsmärkten rechnen sie nurmehr mit plus 4,1 Prozent statt bisher plus 4,6 Prozent. Sie reduzieren ihre Vorhersage damit schon zum zweiten Mal in diesem Jahr. Im November 2013 erwarteten sie noch ein Plus von mindestens 5 Prozent.

IDC

Im letzten Jahr betrug das Wachstum 4,5 Prozent, es lässt also laut den neuen Angaben etwas nach. Als wichtigsten Anlass der Korrektur gibt IDC die unerwartet schwache Nachfrage nach Tablets an. Im ersten Quartal 2014 wurden in den – von Apple dominierten – USA 40 Prozent weniger Tablets als im Vorjahr verkauft. Zudem wirkten sich Wechselkurse zum Nachteil von US-Anbietern aus.

Positiv vermeldet IDC hingegen verstärkte Infrastruktur-Investitionen mit Ausnahme von Mobile. Diese legten im Vorjahr um 2,9 Prozent zu, heuer werden 3,1 Prozent erwartet.

„Diese Unbeständigkeit zusammen mit den makroökonomischen Ungewissheiten vieler Entwicklungsmärkte verdeckt etwas die darunterliegende, positivere Grundlage der IT-Unternehmensausgaben: Firmen investieren weiter, um die aufgestaute Nachfrage nach Ersatz für alte Server, Storage und Netzwerkausrüstung abzuarbeiten“, erklärt Stephen Minton, Vizepräsident bei IDC. „Einige dieser Ausgaben treiben auch IT-Services an, obwohl tatsächlich eine steigende Zahl an Firmen ihr traditionelles IT-Budget in die Cloud verlegt.“ 10 Prozent aller Software-Ausgaben werden bis Ende 2014 für Clouddienste verwendet, heißt es bei IDC, während Infrastructure-as-a-Service 15 Prozent der Ausgaben für Server und Storage schluckt.

Die Verlangsamung bei den Ausgaben für Mobilgeräte sei auch keine durchweg schlechte Nachricht, erklärt IDC. Das vorangegangene Wachstum sorge für eine steigende Datenmenge, was wiederum die Nachfrage nach Servern und Speicherkapazität erhöhe.

In Westeuropa erwartet IDC nach einer Besserung der wirtschaftlichen Aussichten wie in den USA ein Plus von 2 Prozent in diesem Jahr. Minton: „Im vergangenen Jahr kamen die meisten positiven Überraschungen aus reifen Märkten. Japan hatte 2013 ein starkes Jahr, und dieses Jahr wird ein ähnliches Muster in Nordamerika und Westeuropa erwartet. Wir glauben weiterhin, dass Firmen in der zweiten Jahreshälfte 2014 das Dach abdichten werden, solange die Sonne scheint – als Teil eines allgemeinen Infrastruktur-Investitionszyklus.“

Als „Wild Cards“ – unbekannte Faktoren – sieht IDC hingegen China und Russland. Für China sagt es plus 10 Prozent im Jahr 2014 voraus, was sich 2015 verlangsamen dürfte. Die russischen Ausgaben setzt es ein Prozent niedriger als im Vorjahr an.

Gartner hat zuletzt für die IT-Ausgaben 2014 ein Wachstum von nur 3,2 Prozent vorausgesagt. In absoluten Zahlen wären das 3,8 Billionen Dollar.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Themenseiten: Cloud-Computing, IDC, Marktforschung, Mobile, Server, Storage, Tablet

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