Hacker stehlen Daten von 1,3 Millionen Orange-Kunden

Schon im Januar verlor der französische Netzbetreiber die Daten von 800.000 Kunden. Das Unternehmen warnt vor einer neuen Phishing-Gefahr. Letzten November unterzeichnete Orange-CEO Stéphane Richard eine Charta, mit der sich das Unternehmen zur sicheren Verwahrung der Kundeninformationen verpflichtete.

Hackern ist es erneut gelungen, Kundendaten des französischen Netzbetreibers Orange zu entwenden. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, fanden am 18. April unberechtigte Zugriffe auf eine technische Plattform statt, die dem Versand von E-Mails und SMS für Marketingzwecke diente. Gespeichert waren dort persönliche Daten von 1,3 Millionen Nutzern, darunter Namen, Geburtsdaten, E-Mail-Adressen und Telefonnummern.

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Laut Orange wurden inzwischen alle notwendigen Maßnahmen durchgeführt, um die Plattform zu sichern und weitere Zugriffe zu verhindern. Aus Transparenzgründen seien alle Kunden informiert worden, deren Daten kompromittiert wurden, heißt es. Zahlungsinformationen oder Kreditkartennummern seien bei dem Angriff nicht gestohlen worden. Das Unternehmen warnte aber vor einer neuen Phishing-Bedrohung, denn die gesammelten Daten könnten dafür verwendet werden, um die Betroffenen per E-Mail, SMS oder auch telefonisch zu kontaktieren.

Schon im Januar wurde der Netzbetreiber Opfer eines ähnlichen Angriffs, der drei Prozent seiner Kunden und damit knapp 800.000 Personen betraf. „Diebstähle dieser Art dienen hauptsächlich dazu, Phishing-Aktivitäten anzutreiben“, informierte Orange. „Wir bitten unsere Kunden, aufmerksam zu bleiben und nie in E-Mails persönliche Daten zu übermitteln oder auf enthaltene Links zu klicken, die vielleicht nicht vertrauenswürdig sind.“

Die Kunden machen ihrem Ärger über den mangelnden Schutz ihrer Daten inzwischen auf der Facebook-Seite des Netzbetreibers Luft. Was immer das Unternehmen dort veröffentlicht, quittieren sie mit bissigen Kommentaren zu diesem Thema. Die wiederholten erfolgreichen Hackerangriffe müssen CEO Stéphane Richard auch deshalb peinlich sein, weil er im letzten November feierlich eine Charta unterzeichnete, mit der sich Orange verpflichtete, seine Kundeninformationen stets sicher zu verwahren.

Neben großen Handelsketten wie Target, das bei einem Angriff die Daten von 70 Millionen Kunden verlor, geraten auch Telekomfirmen zunehmend ins Visier von Hackern. Vodafone Deutschland meldete im letzten September, dass ein Hacker seinen Server erfolgreich angriff und die Stammdaten von 2 Millionen Kunden kopierte.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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1 Kommentar zu Hacker stehlen Daten von 1,3 Millionen Orange-Kunden

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  • Am 9. Mai 2014 um 19:51 von Jupp

    „Hacker“ sind Leute, die die Möglichkeiten in einem IT-System austesten – nach dem Motto: „Mal seh’n was geht…“
    In dieser Gruppe finden sich neben krimineller Energie auch jede Menge Gutmütigkeit, um Lücken im System zu ergründen, mit dem Ziel, diese zu schließen bzw. nach Bekanntwerden schließen zu lassen.
    Mit Eurer Überschrift diskreditiert Ihr gerade diese Gutmenschen. Ihr solltet daher besser schreiben: „Schwachköpfe und Arschlöcher haben die Daten von 1,3 Millionen Orange-Kunden gestohlen“ oder „Arschlöchrige Vollidioten haben…“ oder „Seltendämliche IT-Nazis haben…“ oder „…“

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