Apple ändert Lizenzbedingungen: Ladestation mit Lightning-Connector doch möglich

Ein bereits mit 139.170 Dollar finanziertes Kickstarter-Projekt ist damit realisierbar. Laut Apple verhinderten technische Probleme die gleichzeitige Integration von 30-Pin-Connector und Lightning-Connector. Kurzfristig aktualisierte Richtlinien erlauben sie jetzt dennoch.

Apple hat die Lizenzbedingungen für seinen Lightning-Connector verändert und ermöglicht damit doch noch das Kickstarter-Projekt einer mobilen Ladestation, das bereits abgesagt worden war. Mit der Einführung seines kleineren Connectors für iOS-Geräte hatte der iPhone-Hersteller die Bedingungen verschärft und sogar die gleichzeitige Verwendung seines eigenen 30-Pin-Connectors zusammen mit einem Lightning-Connector untersagt.

Mobile Ladestation POP zum gleichzeitigen Laden verschiedener Geräte

„Unsere technischen Spezifikationen enthalten klare Richtlinien für die Entwicklung von Zubehör, und MFi-Lizenznehmer erhalten sie kostenlos“, erklärte Apple-Sprecher Tom Neumayr gegenüber News.com. „Wir unterstützen Zubehör, das Lightning- und USB-Anschlüsse integriert. Aber es gab technische Probleme, die die Integration von 30-Pin- und Lightning-Connector verhinderten, weshalb unsere Richtlinien das nicht erlaubten.“

Das Unternehmen erklärte, die Richtlinien seien seither aktualisiert worden, um die gleichzeitige Verwendung beider Connector-Typen zum Laden von Geräten zu erlauben. Damit wäre auch das erfolgreich über die Crowd-Funding-Plattform Kickstarter finanzierte Projekt der mobilen Ladestation POP wieder möglich. Sie wollte nicht nur durch ihr Design überzeugen, sondern mit einziehbaren Kabeln eine Vielzahl von Geräten laden können, darunter iPhones und Android-Smartphones.

Ohne den Lightning-Connector für aktuelle iOS-Geräte aber meinte Produktentwickler Jamie Siminoff seine kompromisslose Vision nicht realisieren zu können. Er wollte deshalb alle Zahlungen erstatten, sogar Kreditkarten- und Kickstarter-Gebühren in Höhe von 11.000 Dollar auf sich nehmen. Das Projekt hatte nicht nur sein Finanzierungsziel von 50.000 Dollar erreicht, vielmehr kamen insgesamt 139.170 Dollar herein.

„Das ist eine großartige Nachricht, das ist Wahnsinn“, erklärte Siminoff nach Apples Reaktion gegenüber News.com. „Wenn Sie mich gestern morgen gefragt hätten, was sich daraus entwickeln könnte – ich hätte mir nicht vorstellen können, dass sich auch nur ein untergeordneter Mitarbeiter Apples damit beschäftigt.“

Siminoff erklärte, wieder grünes Licht für die Ladestation POP geben zu wollen. Nach Apples schneller Kehrtwende hat er inzwischen bei Kickstarter angekündigt, mit der Ladestation so schnell wie möglich in die Herstellung zu gehen. „Es war eine unglaubliche Wendung für uns“, heißt es dort. „Wir hätten uns nie vorstellen können, dass wir Apple veranlassen könnten, seine Regeln zu ändern.“

Das sollte auch Zweifler unter seinen eigenen Kickstarter-Unterstützern widerlegen. Nach seiner Absage hatten sie ihm unterstellt, Apples einengende Lizenzbedingungen nur als Vorwand für die Einstellung des Projekts zu nutzen, weil er auf sich und weitere Projekte aufmerksam machen wolle.

„Es gibt viele Batterien und Ladegeräte da draußen, in die man USB-Kabel stecken kann, und ich wollte nicht noch so etwas machen“, erklärte Siminoff. „Ich wollte etwas anderes machen, an das wir glaubten. Wir versuchen eine Ladestation zu schaffen, die verschiedene Geräte laden kann, die aufgeräumt ist dank einziehbarer Kabel. Wenn Leute dann einfach sagen, man schließe eben zusätzlich einen Lightning-Adapter an, dann müllt es das wieder zu. Das war nicht die Vision.“

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

Themenseiten: Apple, Hardware, Mobil, Mobile, Peripherie

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