Forbes wählt Steve Ballmer zum schlechtesten CEO der USA

Nach Ansicht des Wirtschaftsmagazins stellt er eine Belastung für Microsofts Mitarbeiter und Aktienwert dar. Es wirft Ballmer vor, Aktionärsvermögen und Arbeitsplätze zu zerstören - und zwar nicht nur bei Microsoft.

Für das Wirtschaftmagazin Forbes ist Microsoft-Chef Steve Ballmer der schlechteste CEO eines in den USA börsennotierten Unternehmens. Er habe es ehesten verdient, gefeuert zu werden, weil er eine Belastung für Mitarbeiter und den Aktienwert des Unternehmens sei, lautet das vernichtende Urteil.

„Er hat Microsoft nicht nur im Alleingang aus einigen der am schnellsten wachsenden und lukrativsten IT-Märkte (Mobile Music, Smartphones, Tablets) herausgesteuert, sondern in der Folge auch Wachstum sowie Gewinn seiner Firma und von „Ökosystem“-Unternehmen wie Dell, Hewlett-Packard und Nokia geopfert“, begründet Forbes-Autor Adam Hartung die Wahl.

Microsoft-CEO Steve Ballmer (Bild: Microsoft)
Microsoft-CEO Steve Ballmer (Bild: Microsoft)

Die negativen Folgen von Ballmers Arbeit würden weit über Microsoft hinausreichen, in dem er Aktionärsvermögen und Arbeitsplätze zerstöre, wettert Hartung. Unter Ballmer seien wichtige Produkte immer wieder verschoben worden und Innovationen ausgeblieben. So habe beispielsweise die Entwicklung des XP-Nachfolgers Windows Vista viel zu lange gedauert.

„Das hätte völlig vermieden werden können, wenn das Microsoft-Board Ballmer schon vor Jahren durch einen CEO ersetzt hätte, der das schnelle Tempo des technologischen Wandels versteht und Microsoft auf Augenhöhe mit den Markttrend gehalten hätte“, heißt es weiter in dem Forbes-Bericht.

Dem Wirtschaftsmagazin zufolge sollte man Ballmer nicht weiter erlauben, auf Kosten von Aktionärsvermögen und Arbeitsplätzen ein so hohes Risiko einzugehen. Es sei besser, der Microsoft-CEO würde sich zurückziehen und sein Vermögen genießen.

Auch Cisco-Chef John Chambers gehört zu Forbes‘ Top Five der schlechtesten CEOs. Er steht dem Unternehmen seit 1995 vor und führte es auch in den goldenen Zeiten als die Aktie 2001 bis auf 70 Dollar kletterte. „Aber seitdem hat eine Kombination von Rezessionen, die zu Kürzungen der IT-Budgets führten und den Markt zum Cloud Computing hin verschoben, Cisco auf der Suche nach einer Strategie und weiterem Wachstum zurückgelassen“, so Hartung.

Chambers sei eine gute Wahl gewesen, als es darum ging, mit Cisco in Wachstumsmärkte vorzustoßen. Aber seit sich Kunden dem Cloud Computing zuwenden und Mobilfunknetze intensiver nutzen, sei Cisco nicht mehr in der Lage gewesen, Innovationen zu schaffen, neue Märkte zu erschließen und auszubauen, etwa bei Cloud Storage, Services oder Anwendungen. „Herr Chambers hat das Unternehmen dreimal umstrukturiert – aber das hat so viel gebracht, wie das Umstellen der Stühle an Bord der Titanic: Viel Verwirrung, aber keine Verbesserung des Ergebnisses.“

Als Beleg für seine Verurteilung führt Hartung den Aktienurs an: Zwischen 2001 und 2007 fiel er um die Hälfte auf 35 Dollar, seit 2007 hat sich der Wert der Cisco-Aktie nochmals halbiert und liegt jetzt bei rund 17 Dollar. Und jede Bilanzpressekonferenz verstärke den Eindruck nur noch, dass Cisco eine strategielose Firma in einem sich wandelnden Marktumfeld ist.

Neben den beiden IT-CEOs hält Hartung Jeffrey Immelt von General Electric, Mike Duke von WalMart und Edward Lampert vom Einzelhandelsunternehmen Sears für die größten Fehlbesetzungen.

[mit Material von Sibylle Gaßner, silicon.de, und Peter Marwan, ITespresso.de]

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