Google speichert alle Information über die DNS-Auflösung von Domains. Davon sind nicht nur Websites betroffen, sondern alle Dienste wie E-Mail-Server, VoIP und P2P-Filesharing. Aufgrund des DNS-Caching ist es nicht möglich, jede Kommunikation, beispielsweise alle VoIP-Gespräche, lückenlos zu erfassen.
Zum einen bekommt Google nur mit, welcher VoIP-Anbieter zu welcher Zeit genutzt wurde, da etwa die angewählte Rufnummer in der Regel nicht über DNS aufgelöst wird. Eine Ausnahme liegt dann vor, wenn der Nutzer von seinem Client aus den ENUM-Dienst nutzt. Zum anderen führt das DNS-Caching dazu, dass nicht jeder Kommunikationsaufbau zu einem Rechner im Internet auch eine DNS-Anfrage auslöst.
Unter Windows wird nur dann eine DNS-Anfrage gestellt, wenn die Cache-Zeit abgelaufen ist. Bei Unix-Betriebssystemen muss dafür ein DNS-Client-Caching-Mechanismus installiert sein, etwa nscd oder bind im Caching-only-Betrieb.
Um mehr Daten zu sammeln, müsste Google die von den autoritativen DNS-Servern vorgegebenen Cache-Zeiten reduzieren. ZDNet-Tests mit Stichproben zeigen jedoch, dass Google auch in dieser Hinsicht "sauber" ist. Die Cache-Zeiten der autoritativen Server werden exakt übernommen.
Wer Google nicht als Datenquelle dienen will, sollte auf die Nutzung dieser Server verzichten. Außerdem sollte man bedenken, dass Google gerne eigene Software auf Rechnern von Internetnutzern platziert. Viele Sharewareprogramme installieren beispielsweise die Google-Toolbar, sofern man das bei der Installation nicht explizit abwählt. Auch die Google-Toolbar "telefoniert nach Hause". Man sollte in Zukunft vielleicht darauf achten, ob Shareware eine standardmäßig vorgegebene Installationsoption "Use fast and reliable DNS services from Google" anbietet.
- DNS-Dienst ohne Fälschungen: Googles neuer Service im Test
- Google hebelt Zensur- und Werbeprovider aus
- So funktioniert Googles DNS-Dienst
- Googles Shared-Cache ist kein Alleinstellungsmerkmal
- Geschwindigkeitsvorteil durch Google kaum möglich
- Googles DNS-Dienst als Datensammelquelle
- Datensammlung auch von E-Mail, VoIP und P2P
- Fazit
Neueste Kommentare
2 Kommentare zu DNS-Dienst ohne Fälschungen: Googles neuer Service im Test
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Voreingestellt in Google Chrome? Dann sollte Google aktiv damit werben das die Deutsche Zensur damit umgangen wird!
Jetzt wäre es eigentlich selbstverständlich dass Sie auch ihre eigenen DNS-Server als Voreinstellung in Chrome haben.
Dann sollten Sie offensiv damit werben dass bei Einsatz von Google Chrome als Browser diese Zugangssperren wirkungslos sind.
DIE Provikation will ich durch die Berufsbetroffenen kommentiert sehen.
Und wenn Google das nicht machen will, sollte man privat einen Clip machen der so professionell rüberkommt als wäre er von Google.
Sehr guter Artikel
Ich finde den Artikel sehr gut und fundiert verfasst. Weder Lobeshymnen noch das inzwischen recht beliebte Google-Bashing sondern klare Information. Sehr gut.