Von wegen öko: Grünes Rechenzentrum ist Blendwerk

Das Etikett „grün“ im RZ müsste etwas ganz anderes bedeuten, sagt Martin Rossmann, Leiter der Forschung und Entwicklung beim Hersteller für Schaltschränke Rittal GmbH & Co. KG, auf dem Berliner Fachdialog. Nämlich die Umstellung der Infrastruktur, angefangen bei den Beschaffungsprozessen in der Rohstoffversorgung. Es gelte, die ganze Infrastruktur im Betrieb eines Rechenzentrums auf grün umzustellen, etwa durch Blockheizkraftwerke (BHKW), durch Brennstoffzellentechnologie oder mit Hilfe neuer Verfahren aus der Bionik und Nanotechnologie.

Allerdings befinden sich zahlreiche Technologien wie die Brennstoffzelle noch in der Forschung und Erprobung, gibt auch Rossmann zu. Während Deutschland in der physikalischen IT beziehungsweise bei Hardwareprodukten aber kaum mehr eine Rolle auf dem Weltmarkt spiele, könnten einheimische Unternehmen auf diesen Gebieten noch mit ihrem Umwelt-Know-how punkten.

Eine CO2-neutrale Energieversorgung mit Hilfe von Blockheizkraftwerken setze aber auch ein globales Umdenken voraus, so Rossmann – sowohl in der Energiewirtschaft als auch bei den Unternehmen und Anwendern. Schließlich wäre die Umstellung von Grau auf Grün im Rechenzentrum für alle Beteiligten Neuland.

Die Umstellung auf regenerative Prozesskreisläufe etwa mit Hilfe eines BHKW erfordere eine intensive Betreuung, wozu die Unternehmen kaum freie Kapazitäten hätten. „An einer dezentralen Energieversorgung führt aber kein Weg vorbei, wenn wir dem Anspruch des grünen Rechenzentrums wirklich gerecht werden wollen“, sagt der Experte.

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