IT-Sicherheit: Gefahrendiagnose wird zunehmend schwieriger

Fred Cohen glaubt nicht an die Wahrscheinlichkeit einer Bedrohung durch Cyberwar-Szenarien. Cohen ist nicht nur einer der führenden amerikanischen Entwickler von Anti-Viren-Schutz-Technologien. Er beschäftigt sich auch seit Jahren intensiv mit dem Phänomen Cyberterrorismus.

Zwar gebe es im Netz so gut wie alles, nämlich praktische Anleitungen zur Gründung von terroristischen Vereinigungen mit Quick-Manuals und FAQ’s. Doch gäben die Horrorszenarien ein falsches Bild der wirklichen Bedrohung ab. Nur eine Schwachstelle in den IT-Systemen aufzudecken, reiche dafür längst nicht aus. „Der Cyberwar ist mehr als unrealistisch“, behauptet Cohen.


Fred Cohen

Es sei nämlich nicht so einfach per Knopfdruck möglich, die Kontrolle über eine Militärbasis oder über das Raumfahrt-Kontrollzentrum in Houston zu übernehmen. Auch gelänge es nicht, kritische Infrastrukturen wie die Energie- oder Wasserversorgung mittels Computerattacken nachhaltig zu bedrohen oder gar komplett lahm zu legen.

Cohen rät aufgrund des von ihm diagnostizierten „Cyberwar Light“ ohnehin zu einem pragmatischen Ansatz in der IT-Sicherheit, nämlich einer realitätsnahen Analyse des Bedrohungspotenzials (Threat Assessment). Gegen ein vernünftiges Desaster und Recovery Planning sei eben kein Kraut gewachsen, so Cohen.

Zu einem intensiven Threat Assessment würde Cohen sicherlich gerne auch die amerikanischen Regierung hinzu bitten: „RFID-Scanner in Pässen und Visadokumenten bringen gar nichts. Wir sollten unsere Freiheit dafür nicht aufs Spiel setzen“, lautet sein Statement. Aber das steht ja alles sinngemäß schon in diversen Neuauflagen der IT-Security-Bibel, dem Grundschutzhandbuch, drin.

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1 Kommentar zu IT-Sicherheit: Gefahrendiagnose wird zunehmend schwieriger

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  • Am 17. Februar 2005 um 10:59 von Norman Schubert

    IT Sicherheit
    Ich bin der Meinung das Cohan nicht ganz Recht behält! Es mag zwar nicht so einfach sein Kontrolle über eine Militärbasis zu bekommen oder ein Wasserwerk lahm zu legen aber nichts ist Unmöglich! Antiviren Software ist bis heute nicht das gelbe vom Ei ich alleine habe schon sämtlichste Produkte auf dem Markt ausprobiert und ich bin echt Entäuscht was sich allein auf meinem Rechner alles tummelt! Man gibt ein Schweine Geld aus und helfen tuts fast gar nicht weil die Software Industrie nicht hinterherkommen kann! Alleine MyDoom ist schon in mehreren Varianten aufgetaucht und hat tausende von Rechnern lahm gelegt! Ich bin der Meinung die Betriebsystemhersteller sollten viel enger mit den Virenschutzunternehmen zusammenarbeiten um Sicherheitslücken viel schneller zu finden oder gar zu vermeiden!! Gerade an unseren lieben Herrn Bill Gates und sein Microsoft ist das gerichtet! Man sollte weniger auf Benutzerspionage als mehr auf ein Ordentliches Betriebssystem bauen! Aber ich denke das ist genau das worauf Microsoft spekuliert! Man verdient ja viel mehr Geld wenn man ein Betriebssystem veröffentlicht das Fehlerhaft ist, alls eins zu verkaufen das mal anständig läuft! Und dann wundern die sich das Raupkopien auf den Markt kommen! Ich bin auch langsam nicht mehr der Meinung 200 Euro für ein Betriebssystem auszugeben und muß dann aber noch 20-30 Updates+ Sevicepack 2 Downloaden das sind ohne Flatrate noch mal 20 – 30 Euro und Sicher bin ich deswegen trotzdem nicht! Nicht umsonst kauft Microsoft Firmen auf die sich um die IT-Sicherheit kümmern!!

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