Umschichtung auf deutschen Online-Märkten

Investitionen und Übernahmen bringen Marktkonzentrationen

Google (+17,3 Prozent) und Ebay (+21,2 Prozent) haben auf dem deutschen Internet-Markt ihre Spitzenpositionen weiter ausbauen können. T-Online (-4,3 Prozent), Amazon (-20,6 Prozent) sowie Yahoo (-6 Prozent) und Lycos (-43,7 Prozent) haben in der Nutzergunst verloren, berichtet die „FAZ“ basierend auf einer Studie der Marktforscher Nielsen-Netratings.

Die Aufsteiger des Jahres sind der Microsoft Online-Dienst MSN mit Zuwächsen von 117,6 Prozent und der Preisvergleicher Kelkoo mit sogar 300 Prozent, der mittlerweile von Yahoo gekauft wurde. Konzentrationstendenzen gibt es auch im Internet und so können sich neben den Marktführern im jeweiligen Segment kaum andere behaupten oder werden gekauft.

Suchmaschinen waren das Hauptinvestitionsfeld der Internet-Unternehmen und in den vergangenen Monaten wurde viel in deren Optimierung investiert. Vorbild war der amerikanische Marktführer Google. Auch Yahoo, inzwischen Mutter des Suchmaschinenspezialisten Overture, konnte leicht steigende Nutzerzahlen (+0,8 Prozent) im Suchdienst verzeichnen. T-Online (-11,4 Prozent), Web.de (-6,3 Prozent), Altavista (-13,1 Prozent) und Lycos (-43,7 Prozent) verloren weiterhin Kunden an Google. Bei Web.de soll eine neue Suchtechnik die Abwanderung künftig verhindern.

Im Bereich des E-Commerce bringt Ebay auch weiterhin hohe Zuwächse (+21,2 Prozent). Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Amazon (-20,6 Prozent) ist in den vergangenen Monaten größer geworden. Mehr Nutzer konnte im Shoppingsegment auch T-Online (+4,4 Prozent) verzeichnen, wobei der Erwerb der Autobörse Autoscout 24 (+ 34,2 Prozent) über die Rückgänge auf eigenen Auto-Sites hinweghalf. Auch Konkurrent Mobile.de, der zum Marktplatz Ebay gehört, konnte im Jahresvergleich zulegen (+17,4 Prozent). Die größten Steigerungen gab es bei Einsteigern AOL-Auto und dem Internet-Reifenhändler Reifendirekt.

Die Tendenz zu Konzentrationen macht sich auch im Online-Geschäft bemerkbar. Viele Märkte steuern auf Oligopole mit weniger marktbeherrschenden Unternehmen zu oder sogar auf Monopole. Die Marktführer wachsen in der Nutzergunst schneller als deren Verfolger. Bestes Beispiel dafür ist Ebay, das inzwischen ohne ernst zu nehmende Konkurrenz dasteht. Die eigene Position wird, laut Studie, von großen Unternehmen wie Ebay, Yahoo und T-Online, wenn es sein muss, auch durch teure Übernahmen ausgebaut.

Konsolidierung ist auch bei den Internet-Zugangsdiensten zu erwarten, unterstützt durch das lukrative DSL-Geschäft. Im Gespräch ist nachwievor die Übernahme von AOL-Deutschland. Bei den Suchmaschinen bewegt sich, laut Nielsen, auch einiges. Google hat aufgrund der technischen Überlegenheit die Alleinherrschaft bestätigt. Yahoo und Microsoft investierten Milliarden, um in diesem Segment wieder vorne mitmischen zu können. Diesen drei Unternehmen wird mittelfristig dieser Markt gehören und andere Portale werden es schwer haben, sich zu behaupten.

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