Einschränkungen für Werbeblocker: Google nimmt geplante Änderungen für Chrome zurück

Auslöser ist eine Studie des Ghostery-Anbieters Cliqz. Sie belegt, dass Werbeblocker nicht zu den von Google unterstellten Leistungseinbußen führen. Eine andere Studie zeigt indes, dass Online-Anzeigen für den größten Teil des JavaScript-Codes einer Seite verantwortlich sind.

Google hat die vor rund vier Wochen angekündigten Änderungen für seinen Browser Chrome zurückgenommen. Sie sollten die Funktion von Inhalteblockern jeglicher Art einschränken, was praktisch zu einem Aus für Browsererweiterungen wie uBlock Origin und uMatrix geführt hätte. Auslöser sind Untersuchungen vom Entwickler des Werbeblockers Ghostery, die belegen, dass Blocker nicht die von Google unterstellten Auswirkungen auf die Geschwindigkeit von Chrome haben.

Google Chrome (Bild: Google)Bereits im vergangenen Oktober hatte Google das Manifest V3 angekündigt, das die verfügbaren Ressourcen und erlaubten Fähigkeiten von Browsererweiterungen für Chrome vorgibt. Das Ende Januar vorgelegte Dokument schließlich schränkte die Nutzung der API webRequest stark ein. Stattdessen sollten Werbeblocker nur noch die API declarativeNetRequest verwenden, die die Zahl der Filter begrenzt und nur zu AdBlock Plus kompatible Filter zulässt.

Der folgende Diskussion zwischen Google und Entwickler von Erweiterungen drehte sich vor allem um die Frage, in wieweit eine unbegrenzte Zahl von Netzwerkanfragen durch Browsererweiterungen die Performance von Chrome belastet – oder eben nicht. Letzteres soll die nun von Cliqz, dem Entwickler von Ghostery, vorgelegte Studie belegen.

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Für sie wurde die Performance von Werbeblockern wie uBlock Origin, AdBlock Plus, Brave, DuckDuckGo und eben Ghostery analysiert. Festgestellt wurden Verzögerungen im Bereich von weniger als 0.01 Millisekunden pro Anfrage für die eigene Erweiterung. Für uBlock Origin, AdBlock Plus und Brave ermittelte Cliqz Verzögerungen von 0,02 bis 0,04 Millisekunden pro Anfrage – lediglich der Werbeblocker von DuckDuckGo zeigte eine Verzögerung im Sekundenbereich.

Nur wenige Stunden nach Veröffentlichung der Studie erklärten Google-Entwickler in einem offiziellen Beitrag auf Google Groups, dass die webRequest-API im Rahmen des Manifest V3 nicht vollständig entfernt wird. Zudem sei es nie Googles Absicht gewesen, die Funktion von Inhalteblockern einzuschränken. Sie seien vielmehr ein fester Bestandteil des Chrome-Ökosystems und erlaubten es Nutzern, den Browser an ihre Bedürfnisse anzupassen.

Eine weitere in der vergangenen Woche veröffentlichte Untersuchung des Softwareentwicklers Patrick Hulce soll indes zeigen, dass Online-Werbung die eigentliche Leistungsbremse ist. Anzeigen seien für den größten Teil des JavaScript-Codes verantwortlich, den ein Browser auszuführen habe – was für viele Nutzer ein Grund ist, Anzeigen zu blockieren.

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