CES: Erstes Smartphone mit Fingerabdrucksensor im Display kommt von Vivo

In einem nicht näher bezeichneten 6-Zoll-Smartphone verwendet der chinesische Hersteller Vivo den In-Display-Fingerabdrucksensor Clear ID FS9500 von Synaptics. Samsung setzt hingegen vermutlich auf eine andere Lösung.

Smartphonehersteller Vivo präsentiert auf der CES das weltweit erste Smartphone mit einem unter dem Front-Display integrierten Fingerabdrucksensor. Dabei handelt es sich um das Modell Clear ID FS9500, das von Synaptics seit Dezember produziert wird. In einer Pressemitteilung war die Rede von einer Zusammenarbeit zwischen Synaptics und einem der fünf größten Smartphonhersteller. Zu diesen zählt Vivo selbst derzeit nicht, aber das chinesische Unternehmen gehört zu BBK Electronics, dem auch die Smartphonehersteller Oppo und OnePlus gehören. Damit zählt BBK Electronics tatsächlich zu den weltweit führenden Smartphoneproduzenten.

Vivo-Smartphone mit In-Display-Fingerabdrucksensor (Bild: CNET.com).Vivo-Smartphone mit In-Display-Fingerabdrucksensor (Bild: CNET.com).

Laut Synaptics ist Clear ID FS9500 doppelt so schnell wie 3D-Gesichtserkennung, deren Einsatz Apple beim iPhone X vorzieht – auf Sicherheit sei daher nicht zugunsten von Geschwindigkeit zu verzichten. Ein Vorserienmodul des Fingerabdrucksensors konnte bereits Analyst Patrick Moorhead erproben und beschrieb seine Erfahrung als „schnell und einfach“. Auf der CES nahmen nun auch verschiedene Journalisten, darunter auch Vlad Savov von The Verge, das Vivo-Smartphone mit integriertem In-Display-Fingerabdrucksensor unter die Lupe. Savov empfindet das Entsperren des Smartphones über den im Display integrierten Fingerabdrucksensor als intuitiv, aber auch als etwas langsamer als bei Smartphones, die einen solchen Sensor im Home-Button unter dem Display integriert haben. Auch scheint es so zu sein, dass der Sensor noch nicht jedes Mal den Fingerabdruck des Nutzers erkennt. Das legen zumindest die Fehlversuche nahe, die im Video zu erkennen sind. Allerdings handelt es sich bei dem auf der CES ausgestellten Vivo-Smartphone unbekannten Namens noch um ein Vorserienexemplar.

Synaptics-In-Display-Fingerabdrucksensor Clear ID FS9500 (Bild: CNET.com)Synaptics-In-Display-Fingerabdrucksensor Clear ID FS9500 (Bild: CNET.com)

Möglicherweise waren aber auch diese Performanceprobleme die Ursache dafür, dass Premiumanbieter wie Apple und Samsung diese Technik noch nicht verwenden. Auch für das Galaxy S9 ist damit nicht zu rechnen, da sich bei den kommenden Flaggschiffmodellen von Samsung der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Gehäuses befindet. Womöglich wird Samsung die Technik aber in das im Sommer erwarteten Galaxy Note 9 integrieren.

Allerdings soll dabei nicht die Synaptics-Technik zum Zuge kommen. Nach Angaben des in der Branche sehr gut vernetzten Analysten Ming-Chi Kuo könnte Samsung stattdessen auf Alternativen der koreanischen Firmen BeyondEyes und der Samsung-Tochter LSI setzen, die bereits Muster an Samsung lieferten. Im Rennen könnte auch noch Egis sein, das die derzeitigen Standardsensoren für Fingerabdruckerkennung an Samsung liefert. Die Synaptics-Lösung scheidet laut Kuo aus, da Samsung auf eine unterschiedliche Technologie setzt, um das OLED-Display gleichzeitig als Lichtquelle für den Sensor zu nutzen, um somit eine bessere Batterielaufzeit zu erzielen.

Auch Qualcomm hat sich mit neuen Fingerabdrucksensoren für Smartphones positioniert. Diese basieren auf Ultraschall-Technologien und sind damit für den Einsatz unter einem Display-Glas geeignet.

Klar ist in jedem Fall, dass ein in der Front integrierter Fingerabdrucksensor Vorteile gegenüber anderen biometrischen Verfahren bietet, da Benutzer das Gerät sicher entriegeln oder andere App-Authentifizierungen nutzen können, auch wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt oder in einer Autohalterung steckt.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu CES: Erstes Smartphone mit Fingerabdrucksensor im Display kommt von Vivo

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  • Am 11. Januar 2018 um 18:32 von Klaus

    Entscheidend ist, wo die Fingerabdrücke oder biometrischen Informationen verwahrt werden, also ob sie verschlüsselt, oder als Hash, lokal vorgehalten werden, im normalen Speicher, oder in einem sicheren ‚Chip‘, oder ob sie gar in die Cloud wandern.
    Entsprechend sinnvoll, oder auch nicht, ist die Verwendung.
    „Laut Synaptics ist Clear ID FS9500 doppelt so schnell wie 3D-Gesichtserkennung, deren Einsatz Apple beim iPhone X vorzieht – auf Sicherheit sei daher nicht zugunsten von Geschwindigkeit zu verzichten.“
    Das Verfahren ist für das Maß an Sicherheit entscheidend. Den Fingerabdruck zu lesen, ob m Bildschirm oder in einem separaten Button, das ist eher nebensächich.

  • Am 11. Januar 2018 um 15:52 von DoN

    Welche Fehlversuche? Es wird mehrfach das Einrichten des Fingerprints gezeigt, das sind keine Entsperrversuche. Lediglich bei einer Einstellung sieht es so aus, als ob er erst im zweiten Versuch entsperrt hätte. Das kommt aber bei allen mal vor.

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