Google forscht in Zürich zu Maschinellem Lernen

Einer von drei Schwerpunkten ist Verständnis natürlicher Sprache. Google beschäftigt am Standort ein Linguisten-Team und kündigt auch Zusammenarbeit mit externen Forschern an. Zürich ist zugleich Googles größter Entwicklungsstandort außerhalb der USA.

Google informiert, dass es ein europäisches Forschungsteam für den Bereich Maschinelles Lernen eingerichtet hat. Standort ist Zürich, dem Unternehmen zufolge ohnehin schon der größte Entwicklungsstandort außerhalb der USA.

Google Allo (Bild: Google)Die Grundlagen von Google Allo wurden in Zürich entwickelt (Bild: Google).

In Zürich wurden demnach die Grundlagen des Knowledge Graph und des Assistenten für die Messaging-App Allo geschaffen. Für die weitere Arbeit als offizieller Standort für die Erforschung Künstlicher Intelligenz gibt Google drei Schwerpunkte vor: Maschinelles Lernen, also Algorithmen, die sich laufen verbessern; Erkennen und Verstehen natürlicher Sprache; und schließlich Machine Perception, also Sinneswahrnehmung durch Auswertung von Sensordaten.

Eine gute Nachricht für deutschsprachige Nutzer dürfte vor allem der zweite Punkt sein: Google forscht in Zürich über Erkennung natürlicher Sprache. Das Unternehmen betont, dass es in diesem Bereich mit externen Forschern zusammenarbeitet und ein Team aus Sprachwissenschaftlern beschäftigt. Bisher war Englisch stets die Sprache, für die Sprachassistenten und Werkzeuge von Google zuerst verfügbar waren. Deutsch stand mit rund zehn weiteren Sprachen in der zweiten Reihe.

Google Zürich (Bild: Google)Google Zürich (Bild: Google)

Den Standort Zürich lobt Google für seine Nähe zu „einigen der besten technischen Universitäten“. Das Kompliment dürfte vor allem der Eidgenössischen technischen Hochschule Zürich (ETHZ) gelten, an der man trotz des Namens auch Geisteswissenschaften (wie Linguistik) studieren kann. Als relativ nahegelegene Spitzenuniversitäten gelten auch die Ecole Polytechnique Federale de Lausanne, die Universitäten Heidelberg und Tübingen sowie die beiden Münchner Universitäten, wo Google ebenfalls ein Entwicklungszentrum hat.

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Googles Messaging-App Allo wird ab Sommer kostenlos für Android und iOS zur Verfügung stehen. Allo integriert einen digitalen Assistenten, der Antworten auf Fragen liefern soll. Eine Funktion namens Smart Reply versucht etwa, den Inhalt von Konversationen oder auch Bildern zu erfassen, um passende Reaktionen vorzuschlagen. Auf eine Nahaufnahme eines Schmetterlings reagierte Allo mit „Hübsch“ und „Schöner Schmetterling“. Allo kann aber auch Antworten zu Fragen liefern, die Nutzer ihren Gesprächspartnern stellen.

Google hat ein eigenes Machine-Learning-Framework namens TensorFlow nicht nur entwickelt, sondern inzwischen auch quelloffen gemacht. Im Mai stellte es einen darauf abgestimmten Beschleunigerchip namens Tensor Processing Unit oder kurz TPU vor. Die Weiterentwicklung der Google-Suche wird seit vergangenem Jahr von einem Spezialisten für Künstliche Intelligenz geleitet. Das Unternehmen konnte zudem mit seinem Team DeepMind punkten, das einen Weltklassespieler in dem komplexen Brettspiel Go schlug.

DeepMind war ein britischer Spezialist für Künstliche Intelligenz, den Google vor zwei Jahren für 400 Millionen Dollar übernahm. Er war auf Algorithmen und Lernprotokolle für E-Commerce-Software, Simulationen und Spiele spezialisiert. Nach dem AlphaGo-Projekt widmet er sich nun der praktischen Medizin und kündigte mit DeepMind Health eine Reihe Apps an, die Ärzten dabei helfen sollen, Risikopatienten zu identifizieren.

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Themenseiten: Forschung, Google, Künstliche Intelligenz

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