„Das ist definitiv möglich“, antwortete Microsoft-Azure-CTO Mark Russinovich auf die Frage, ob der Softwarekonzern sein Betriebssystem Windows als quelloffene Software und sogar kostenlos anbieten könnte. „Es ist ein neues Microsoft“, fügte er laut Wired hinzu. „Es gab alle nur vorstellbaren Debatten darüber, was wir mit unserer Software machen sollten – offen gegen nicht offen gegen Services.“
Russinovich zählt zu den wichtigsten Entwicklern und Vordenkern Microsofts. Als anerkannter externer Windows-Experte gründete er 1996 Winternals Software mit und kam 2006 zu Microsoft, als diese Firma 2006 von Microsoft übernommen wurde. Heute ist er Chief Technology Officer der Cloud-Computing-Plattform Azure und trägt außerdem den im Unternehmen respektierten Titel Microsoft Technical Fellow.
Die Äußerung zu einer möglichen Freigabe von Windows als Open Source fiel bei der Technologiekonferenz ChefConv, bei der überwiegend Linux-Administratoren anwesend waren – und Russinovich erntete dafür ihren Beifall. Es war ihm offensichtlich darum gegangen, der Open-Source-Welt zu vermitteln, dass Microsoft sich verändert hat. „Wir haben eine Geschichte, über die wir hinwegkommen müssen“, sagte er. „Wir schlagen die Trommeln so laut, wie wir können.“
Der Microsoft-Manager verwies auf die im letzten Jahr erfolgte Freigabe von Komponenten seines .NET-Frameworks als Open Source. Eigens dafür gründete es die .NET Foundation als „Verwalter einer wachsenden Sammlung von Open-Source-Technologien“. Russinovich sieht in .NET eine Basistechnologie, die Anwender zu anderen Microsoft-Lösungen führen könnte. „Wenn sie Linux-Technologien benutzen, mit denen wir nicht zusammenspielen, dann können sie auch nicht unsere Kunden werden.“
Die langjährige Microsoft-Beobachterin und ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley bezweifelt, dass Microsoft jemals eine völlige Freigabe seines gewinnbringenden Betriebssystems wagen könnte. Für gut möglich hält sie hingegen die Freigabe von Windows-Komponenten als Open Source, wie bereits mit .NET praktiziert. „Aber in diesen Tagen sage ich niemals nie, wenn es darum geht, was Microsoft letztendlich tun könnte“, schreibt sie.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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3 Kommentare zu Windows könnte Open Source werden
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Nun ja: Open Source sagen, und dann in Richtung Win 10 heimlich einen Downloader für Werbearien unterjubeln, ist nicht gerade die feine Art.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Windows-Update-installiert-Downloader-2595970.html
Klar: aktuell ein optionales Update, aber dass die ‚Downloader‘ Funktion nicht erwähnt wird, ist ziemlicher Mist. Viele Anwender installieren bedenkenlos jedes Windows Update, und dann geht das gedränge auf Win 10 los.
Nicht die feine Art. ;-)
Fehlt nur noch das der Download zwangsweise auf der Platte landet und non stop auf das update gedrängt wird…So viel zur feinen Art ;)
Wo ist das Problem, was ist daran heimlich? Das war doch bei Windows 8.1 auch schon so. Wer 8 auf dem Rechner hatte, bekam eine Kachel mit „Windows 8.1 kostenlos updaten*“, wenn man den Store besuchte, war der erste große Vorschlag „jetzt auf Windows 8.1 updaten*“
* kann auch „upgraden“ gehießen haben, kann mich nicht mehr erinnern ;)