Bericht: Amazon plant durch Werbung finanzierten Videostreaming-Dienst

Nach Informationen der New York Post wird er Anfang 2015 starten. Er soll parallel zu dem in der Prime-Mitgliedschaft enthaltenen Instant Video angeboten werden. Mit dem neuen Service will Amazon offenbar in direkte Konkurrenz zu Netflix treten.

Amazon will angeblich Anfang 2015 einen teilweise durch Werbung finanzierten Videostreaming-Dienst starten. Wie die New York Post unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, wird der neue Service getrennt von dem vorhandenen Angebot Instant Video laufen, das in der 99 Dollar teuren Prime-Mitgliedschaft (in Deutschland 49 Euro) enthalten ist.

Amazon Prime (Bild: Amazon).

Mit dem zum Teil werbefinanzierten Dienst plant Amazon offenbar einen Frontalangriff auf den Marktführer Netflix und weitere Rivalen wie Hulu. „Wenn sie einen werbefinanzierten Service starten, werden sie ihn von Prime entkoppeln, und das ist ein Netflix-Killer“, kommentierte Wedbush-Securities-Analyst Michael Pachter. „Er wird keine 99 Dollar pro Jahr kosten.“ Pachter geht davon aus, dass Amazon die von Netflix erhobene Monatsgebühr von 7,99 Dollar unterbieten wird.

Auch wenn der neue Service von Prime getrennt sei, stelle er definitiv einen weiteren Versuch Amazons dar, zusätzliche Prime-Mitglieder zu gewinnen, sagte eine mit den Plänen des Onlinehändlers vertraute Quelle der New York Post. „Das Hauptziel ist es, mehr Nutzer zu finden, denen man eventuell ein Upgrade auf Prime verkaufen kann, oder ein breiteres Publikum zu gewinnen, das zwar nicht für Prime zahlen will, aber den Anteil am Videomarkt auszubauen hilft.“

Das Wall Street Journal hatte schon im März über einen werbefinanzierten Videostreaming-Dienst von Amazon nach Vorbild von Hulu berichtet, der das abobasierte On-Demand-Angebot Instant Video ergänzen soll. Gegenüber News.com erklärte Amazon-Sprecherin Sally Fouts damals allerdings: „Wir haben ein Videoanzeigengeschäft, das aktuelle Programme wie First Episode Free und mit Film- oder Spiele-Trailern verknüpfte Anzeigen bietet. Wir experimentieren häufig mit neuen Dingen, aber wir haben keine Pläne für einen kostenlosen Streaming-Media-Service.“

Die Idee hinter Prime ist, dass Kunden, die sich für eine Mitgliedschaft entscheiden, aktiver sind und letztlich mehr Geld bei Amazon ausgeben. Erst im Februar hatte das Unternehmen sein Prime-Angebot um Instant Video erweitert und im Juni um Prime Music. Seit knapp zwei Wochen steht Prime-Kunden zudem unbegrenzter Fotospeicher in der Amazon-Cloud zur Verfügung.

Die Prime-Jahresmitgliedschaft umfasst Premiumversand bei Millionen von Artikeln mit garantierter Lieferung am nächsten Tag, das Streaming von Filmen und Fernsehsendungen via Prime Instant Video sowie Zugang zu Prime Music und der Kindle-Leihbücherei. Prime-Kunden erhalten außerdem bevorzugten Zugang zu Verkaufsaktionen auf Amazon BuyVIP ab 22 Uhr des Vorabends.

Themenseiten: Amazon, E-Commerce, Streaming, Video

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