Google macht Ende Juni Project-Tango-Tablet für Entwickler verfügbar

Als erste werden Besucher der Google I/O das 7-Zoll-Gerät für 1024 Dollar kaufen können. Es nutzt Nvidias Tegra-K1-Prozessor, 4 GByte RAM und 128 GByte Storage. Zur 3D-Umgebungserfassung sind eine Motion-Tracking-Kamera und ein Tiefensensor integriert.

Google wird im Rahmen seines Project Tango außer einem Smartphone wie erwartet auch ein Tablet anbieten, das dreidimensionale Bilder seiner Umgebung erfassen kann. Entwickler sollen das 7-Zoll-Gerät Ende Juni für 1024 Dollar erwerben können. Zusammen mit dem Tablet erhalten sie ein Software Development Kit, mit dem sich Anwendungen für die 3D-Erfassungstechnik entwickeln lassen. Als erste werden Besucher der Konferenz Google I/O ab 25. Juni die Möglichkeit haben, das Project-Tango-Tablet zu kaufen.

Google hat die Hardware in enger Zusammenarbeit mit Chiphersteller Nvidia entwickelt. So nutzt das Tablet Nvidias jüngsten Mobilprozessor Tegra K1. Diesem stehen 4 GByte RAM sowie 128 GByte interner Speicher zur Seite. Zur 3D-Umgebungserfassung besitzt das Gerät unter anderem eine Motion-Tracking-Kamera und einen eingebauten Tiefensensor. Als Kommunikationsoptionen sind WLAN, Bluetooth LE und LTE an Bord.

Das Project-Tango-Tablet kommt mit 7-Zoll-Display und Nvidias Tegra-K1-CPU (Bild: Google).

Mit dem Ende Februar angekündigten Projekt will Google die 3D-Kartierung durch Smartphones und Tablets voranbringen. Durchgeführt wird es wie Project Ara von der Forschungsabteilung Advanced Technology and Projects (ATAP), die zuvor zu Motorola Mobility gehörte, aber nicht mit an Lenovo verkauft wird. Das Projektziel besteht darin, „Mobilgeräten ein für Menschen typisches Verständnis von Raum und Bewegung zu geben“.

Google hat schon einige hundert Prototypen des Project-Tango-Smartphones an Entwickler verteilt, die an der Kartierung und Navigation innerhalb von Gebäuden arbeiten. Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet sind Spiele, die den umgebenden Raum nutzen. Darüber hinaus könnten die Geräte vor der Einrichtung einer Wohnung oder eines Hauses eingesetzt werden, um die Raummaße zu erfassen. Sehbehinderte könnten sich mithilfe von Project Tango in ihnen unbekannten Umgebungen orientieren, indem die Software die Räumlichkeiten beschreibt und während des Laufens vor Hindernissen warnt. Ähnlich ließen sich Kunden eines Geschäfts zu dem von ihnen gesuchten Produkt lotsen.

Vorteil des Project-Tango-Tablets gegenüber dem Smartphone ist außer der größeren Bildschirmdiagonale die höhere Leistungsfähigkeit des verbauten Nvidia-Prozessors. Dadurch steht Entwicklern mehr Performance zur Verfügung, die sie für ihre Anwendungen nutzen können.

Wie Google auf seiner Projektseite betont, handelt es sich bei dem Tablet nicht um ein Gerät für Endkunden. Es stehe als Development Kit ausschließlich Entwicklern zur Verfügung und zwar nur in begrenzter Stückzahl.

Auch Googles Rivale Facebook engagiert sich mit der 2-Milliarden-Dollar-Übernahme von Oculus VR, dem Entwickler der Virtual-Reality-Brille Oculus Rift, im Bereich dreidimensionaler Bildverarbeitung. Ursprünglich war die VR-Brille nur für Spiele vorgesehen, doch Facebook will sie auch in Bereichen wie Kommunikation, Medien, Unterhaltung und Bildung einsetzen.

[mit Material von Richard Nieva, News.com, und Larry Dignan, ZDNet.com]

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