Microsoft stellt DirectX 12 vor

Die Schnittstellen-Sammlung wird sowohl Windows als auch Windows Phone und Xbox One unterstützen. Erste Spiele, die die Grafik-API Direct3D 12 nutzen, sollen zum Weihnachtsgeschäft 2015 erscheinen. Sie laufen voraussichtlich auf heute aktueller Hardware.

Microsoft hat wie angekündigt gestern auf der Game Developers Conference (GDC) in San Francisco die nächste Generation seiner Schnittstellensammlung DirectX vorgestellt. DirectX 12 wird auf allen Plattformen des Unternehmens laufen, also sowohl Windows als auch Windows Phone und das OS der Xbox One unterstützen.

DirectX 12 (Screenshot: ZDNet.de)

Erste Spiele, die die enthaltene Grafik-API Direct3D 12 nutzen, sollen zum Weihnachtsgeschäft im vierten Quartal 2015 in den Handel kommen. Entwicklern stellt Microsoft zu DirectX 12 gehörende Werkzeuge für Grafik- und andere Funktionen erst „zu einem späteren Zeitpunkt“ zur Verfügung, nachdem Direct3D 12 verfügbar ist. Sie sollen aber noch in diesem Jahr Zugriff auf eine Vorabversion erhalten.

DirectX 12 soll zu den meisten aktuellen Grafikkarten kompatibel sein. Anwender müssen also nicht zwingend neue Hardware kaufen. Laut Microsoft sind über 80 Prozent aller heute verkauften Spiele-PCs mit „unterstützter Grafik-Hardware“ ausgestattet. Zum Release werden voraussichtlich auch Intels aktuelle Haswell-Prozessoren und Nvidias Grafikkarten der Fermi-Generation unterstützt. Weitere Hardware-Partner sind AMD und Qualcomm.

Die neue Schnittstellen-Sammlung soll Entwicklern direkteren Zugriff auf die Hardware-Ressourcen geben. Spiele und andere grafikintensive Anwendungen können etwa die Rechenleistung besser auf Grafikeinheit und Mehrkern-CPUs verteilen, was letztlich zu einer besseren Performance führt. Neue Rendering-Pipelines sollen bestimmte Berechnungen zudem deutlich effizienter machen.

Anuj Gosalia, Development Manager of DirectX bei Microsoft, demonstrierte auf der GDC die neue Direct3D-API anhand einer Tech-Demo des Xbox-One-Rennspiels Forza 5 auf einem PC mit Nvidia-Grafikkarte. In einem Blogeintrag stellt Microsoft zudem eine angepasste Version des Benchmarks 3DMark vor, die die vorhandene CPU-Leistung durch Reduzierung des Overhead zwischen Laufzeit und Treiber sowie eine bessere Thread-Verteilung um 50 Prozent besser ausnutzt.

Noch unklar ist, für welche Windows-Versionen DirectX 12 erscheinen wird. Auf einer Pressekonferenz erklärten Microsoft-Vertreter, sie seien sich Anfragen nach Support für Windows 7 bewusst, könnten diesen aber nicht versprechen. Angesichts des Veröffentlichungstermins um Weihnachten 2015 könnte DirectX 12 auch Teil von Windows 9 („Threshold„) und Windows Phone 9 sein.

DirectX 11 hatte Microsoft 2009 zusammen mit Windows 7 eingeführt. DirectX 11.1 folgte im Oktober 2012 mit Windows 8. Die aktuelle Version DirectX 11.2 erschien ein Jahr später zusammen mit Windows 8.1.

Entwickler sind auf die API-Sammlung angewiesen, damit ihre Multimedia-Anwendungen unter Windows Zugriff auf die gesamte verfügbare Rechenleistung erhalten. Sie ermöglicht nicht nur die Darstellung komplexer 2D- und 3D-Grafik, sondern bietet auch Unterstützung für Audio, diverse Eingabegeräte (Maus, Gamepad) und Netzwerkkommunikation.

Mit OpenGL oder OpenAL sowie seit kurzem AMD Mantle gibt es Alternativen zu DirectX, die ebenfalls Hardwarebeschleunigung unterstützen. Sie sind nicht auf die Windows-Plattform beschränkt, aber auch nicht so umfassend.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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