Google in Indien wegen Steuerhinterziehung zu Millionenstrafe verurteilt

Es soll zu wenig Einkommen gemeldet, Buchführungsregeln verletzt und falsche Umsätze ausgewiesen haben. Google Irland stellte "exzessive und unangemessene" Gebühren in Rechnung. Der Konzern hat Widerspruch eingelegt.

Google India ist zu einer Strafe von 760 Millionen Rupien (10,9 Millionen Euro) verurteilt worden. Die Steuerbehörde wirft ihm Irreführung vor: Es soll zu wenig Einkommen gemeldet, Buchführungsregeln verletzt und falsche Umsätze vorgezeigt haben, wie die Economic Times meldet. Dies alles geschah angeblich, um im Ausland weniger Steuern zu zahlen.

Google Adwords

Der Fall bezieht sich auf das Jahr 2008/2009. Google hat gegen die Entscheidung Widerspruch eingelegt. Die Zeitung zitiert einen Insider zu den möglichen Folgen: „Wenn diese Entscheidung Bestand hat, muss Google India seine gesamten in Indien erzielten Anzeigenumsätze in Indien versteuern.“

Google Indien wollte Google Irland 1,19 Milliarden Rupien (17 Millionen Euro) wegen Verteilungsgebühren gutschreiben, zog der Steuerbehörde aber nicht die zwischen Indien und Irland vereinbarten Steuern auf solche Transaktionen ab. „Die gesamten Aktivitäten von Googles AdWords-Programm passierten in Indien, der Umsatz wurde in Indien erzielt und die Anzeigen der indischen Bevölkerung genutzt“, heißt es in der Entscheidung. „Das Einkommen von Google Irland wurde vollständig in Indien erzielt.“

Eine Prüfung der Behörden ergab, dass Google India eine „permanente Niederlassung von Google Ireland in Indien“ sein müsse. Die von Irland in Rechnung gestellten Gebühren waren demnach „exzessiv und unangemessen“.

Ein Google-Sprecher sagte dem indischen Medium: „Google hält es für sehr wichtig, die nationale Steuergesetzgebung einzuhalten, und wir beachten sie in allen Ländern, in denen wir operieren. Darüber hinaus können wir keinen Kommentar abgeben.“

Googles Steuerpolitik wird derzeit auch in Großbritannien kritisch begutachtet. Erst gestern fand in London eine Befragung durch ein eigens eingerichtetes Parlamentskomitee statt. Auch Vertreter von Amazon mussten den Politikern wegen vermeintlicher Steuerflucht Rede und Antwort stehen.

[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]

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