CeBIT: Deutsche Bank stellt Fotoüberweisung vor

Es handelt sich derzeit noch um einen Prototyp. Dieser läuft nur auf dem iPhone. Es ist aber damit zu rechnen, dass die Funktion im Lauf des Jahres für alle gängigen Smartphone-Betriebssysteme kommt. Sie ist dann Teil der Banking-App des Geldinstituts.

Die Deutsche Bank zeigt auf der CeBIT in Hannover den Prototyp einer App für die Digitalisierung herkömmlicher Überweisungsformulare (Halle 16, Stand D43). Die Software namens Fotoüberweisung wurde in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister GFT entwickelt. Sie erlaubt es, Überweisungsformulare mit der Kamera des Smartphones zu erfassen, die Daten in die Online-Banking-Anwendung der Bank zu übertragen und die Transaktion mit einer TAN zu bestätigen.

Der Prototyp läuft auf einem iPhone. Heinz Beeck, Leiter des Onlinebankinggeschäfts für Privatkunden bei der Deutschen Bank, betont aber, dass man sich bei der Weiterentwicklung der Anwendung weder auf ein Betriebssystem noch auf einen Hersteller festlegen werde. Das sei vor zehn Jahren in den Pionierzeiten des mobilen Onlinebankings mit Nokia und der Telekom als Provider einmal der Fall gewesen, diese Zeiten seien aber vorbei: Kunden wollten heute Wahlfreiheit.

Die App wird voraussichtlich noch im Laufe des Jahres Teil der Anwendung für das mobile Onlinebanking der Deutschen Bank. Beeck geht davon aus, dass zwischen 20 und 30 Prozent der Transaktionen von Privatkunden derzeit in irgendeiner Form von einem klassischen Überweisungsformular ausgehen. Darunter fallen sowohl Überweisungsträger, die Kunden von Hand in die Anwendung für das Onlinebanking übertragen, in den Filialen am Automat einlesen lassen oder direkt am Schalter abgeben.

Die Fotoüberweisung könnte somit nicht nur den Kunden das Leben leichter machen, sondern auch der Bank viel Geld sparen. Überweisungsformulare mit Barcodes oder QR-Codes zu versehen, um so die Datenerfassung zu erleichtern, sei in anderen Ländern zwar bereits üblich, habe sich in Deutschland aber nicht durchgesetzt.

Um eine Transaktion zu veranlassen, wählen Nutzer die App aus und richten die Kamera ihres Smartphones auf den Überweisungsträger. Um eine korrekte Erfassung zu gewährleisten, müssen rot umrandete Felder mit den entsprechenden Bereichen im Überweisungsformular zur Deckung gebracht werden. Nach dem Druck auf den Auslöser liest eine OCR-Software die Daten aus. In einer Übersichtsansicht bestätigt der Nutzer anschließend, dass die Daten korrekt sind. Durch die Bestätigung wechselt er zum Onlinebanking und schließt den Vorgang dort durch Eingabe einer TAN ab.

Der Vorgang lasse sich laut Thomas Martin, Managing Director bei GFT, in naher Zukunft dadurch optimieren, dass statt der TAN biometrische Sicherheitsmerkmale zur Absicherung eingesetzt werden. Idealerweise sei das seiner Ansicht nach die Spracherkennung: Nutzer müssten dazu dann einen geeigneten, sich immer wieder ändernden Satz nachsprechen. Der Prototyp wurde von GFT zwar zusmamen mit der Deutschen Bank entwickelt, es besteht aber keine Exklusivvereinbarung: Grundsätzlich könnten andere Banken mit GFT oder anderen Dienstleistern vergleichbare Apps anbieten.

Die Deutsche Bank zeigt mit der "Fotoüberweisung" auf der CeBIT (Halle 16, Stand D43) den Prototyp einer App für die Digitalisierung herkömmlicher Überweisungsformulare (Bild: ZDNet.de).
Die Deutsche Bank zeigt mit der „Fotoüberweisung“ auf der CeBIT (Halle 16, Stand D43) den Prototyp einer App für die Digitalisierung herkömmlicher Überweisungsträger (Bild: ZDNet.de).

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