Studie: AT&T verdient an iPhone-Kunden kaum noch etwas

Den Break-Even erreicht der Provider nach 17 von 24 Vertragsmonaten eines Kunden. Gerade Neukunden belasten das Netz sehr stark. Die Yankee Group rät Mobilfunkanbietern, ihr Risiko mit Herstellern und Händlern zu teilen.

Aufgrund beträchtlicher Zahlungen an Apple schafft AT&T im Fall eines iPhone-Kunden mit intensiver Nutzung erst im 17. von 24 Monaten Vertragslaufzeit den Break-Even. Diese Zahl hat die Yankee Group in einer Studie über Subventionen im Mobilfunk vorgelegt. Das iPhone dient den Autoren als primäres Beispiel.

Subventionen nutzen Mobilfunkanbieter dazu, Kunden mit niedrigen Gerätepreisen in langfristige Verträge zu locken. Zunehmende Kosten für Datenübertragung und das Anwerben neuer Kunden machen dieses Geschäftsmodell für die Provider aber zunehmend unattraktiver, schreibt die Yankee Group.

Seit dem Start des iPhone 3G Mitte 2008 verlangt AT&T von Neukunden nur noch 199 Euro für die Low-End-Version, muss aber Apple die vollen Hardwarekosten im Voraus bezahlen. Mehreren Schätzungen zufolge schießt AT&T pro Gerät mindestens 300 Dollar bei.

Weder AT&T noch Apple kommentieren solche Berichte. AT&T musste damals aber eingestehen, dass der neue Vertrag Profite beeinflussen und Gewinne verzögern werde. Die Firmenergebnisse für das zweite Quartal wiesen Rückgänge bei Gewinn und Umsatz aus.

AT&T hat den neuen Vertrag in der Hoffnung auf mehr Neukunden geschlossen. Doch gerade die erweisen sich jetzt als Belastung für die Sprach- und Datennetze des Providers. Ralph de la Vega, bei AT&T verantwortlich für „Mobility and Consumer Markets“, konstatierte im August einen Anstieg des Datenverkehrs im Drahtlosnetz um 5000 Prozent seit 2006.

Ohne Subvention würde AT&T bei jedem verkauften iPhone nach acht Monaten den Break-Even erreichen und im Fall eines Zweijahresvertrags 33 Prozent Gewinn machen, heißt es in der Yankee-Group-Studie. Sie empfiehlt den Mobilfunkanbietern dringend, einen Teil des Risikos an Hardwarehersteller und Händler abzugeben.

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