URL-Abkürzungsdienst Tr.im muss schließen

Das Unternehmen führt die Entscheidung von Twitter für den Konkurrenten Bit.ly als Hauptgrund für das Ende des Dienstes an. Ein Problem sind unter anderem die hohen Netzwerkkosten. Die Zukunft bestehender URL-Abkürzungen ist unklar.

Der Kurz-URL-Dienst Tr.im steht laut einem Eintrag im Blog der Konzernmutter Nambu Networks vor dem Aus. „Wir finden einfach keinen Grund mehr, den Dienst weiterzuführen und weiter nicht unerhebliche Trafficegebühren zu bezahlen“, ist dort zu lesen.

Der Blog-Eintrag enthält bittere Untertöne. Ausgerechnet Twitter, der Dienst, der den Bedarf an URL-Abkürzungen sprunghaft ansteigen ließ, weil man dort Web-Adressen in ein 140-Zeichen-Feld quetschen muss, hat dem Tr.im-Konkurrenten Bit.ly den Vorzug gegeben: Bit.ly ist der Standard-URL-Verkürzer von Twitter. Man munkelt sogar, dass Twitter den Dienst aufkaufen will.

Ein weiteres Unglück für den Dienst war eine Denial-of-Service-Attacke in der vergangenen Woche, die Tr.im für einige Zeit unzugänglich machte.

„Wir haben für Twitter unseren Einsatz verdoppelt und Tr.im immer weiter entwickelt. Das hat uns unsere letzten Kräfte gekostet“, steht im Blog. „Und was hat es gebracht? Bit.ly ist jetzt der Twitter-Standard, und wir stehen ohne jede Verbindung zum Kern von Twitter da. In dieser Situation wird Tr.im auf lange Sicht verlieren – egal wie gut oder schlecht wir gegenwärtig oder in naher Zukunft sind.“

Was mit bestehenden Tr.im-Abkürzungen passieren wird, ist unklar. Wahrscheinlich hat sich Nambu Networks noch nicht entschieden. Sie sollen aber laut Tr.im-Site mindestens bis Ende 2009 erhalten bleiben. Wenn Tr.im komplett geschlossen wird, würden alle URL-Abkürzungen zu toten Links. Würde man lediglich die Annahme neuer Abkürzungen stoppen und die alten weiterführen, bliebe für Nambu Networks aber das finanzielle Problem bestehen.

Themenseiten: Internet, Nambu, Software, Twitter

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