Abhörsicher telefonieren: das Geheimnis kodierter Daten

Auch die Datenkommunikation lässt sich sicher machen. SMS können auf die gleiche Weise wie Telefongespräche kodiert werden. Der Nutzer hat zum Beispiel im Cryptophone-System die Möglichkeit verschlüsselte Kurznachrichten wie gewohnt zu senden und zu empfangen. Dazu muss ein spezieller Menüeintrag aufgerufen werden, der der Ansicht im „regulären“ SMS-Dienst ähnelt. Besonders vertrauliche Nachrichten lassen sich sogar mit Selbstzerstörungsmechanismus verschicken. Sobald sich der berechtige Leser authentifiziert hat, kann er die Nachricht öffnen und lesen. Klickt er sie weg, zerstört sie sich umgehend selbst.

Verschlüsselung von Kontaktdaten, Nachrichten und einzelnen Ordnern

Moderne Windows-Mobile- wie auch Symbian-Smartphones bieten über entsprechende Software die Möglichkeit, Kontaktdaten, empfangene SMS-Nachrichten, die Speicherkarte, einzelne Ordner oder das ganze Mobiltelefon zu verschlüsseln. Mobiltelefone von GSMK beispielsweise werden ab Werk mit einem sogenannten „secure storage“ ausgeliefert. Hersteller, die entsprechende Software zur nachträglichen Installation anbieten sind unter anderem Utimaco mit SafeGuard PDA und Checkpoint Software mit dem Produkt Pointsec Mobile.

Die Software kümmert sich darum, dass das System PIM- und E-Mail-bezogene Daten verschlüsselt und bestimmte Speicherkarten oder auch den Hauptspeicher sichert. Über den Punkt „Active Sync“ sorgt ein Administrator dafür, dass nur Sync-Vorgänge zwischen PCs und dem Mobiltelefon möglich sind, auf denen die Sicherheits-Software installiert wurde. Zusätzlich lässt sich die Datenübertragung durch eine Passwort-Abfrage absichern. Über Krypto-Tools können die Benutzer wichtige Dateien verschlüsseln. Weitere Sicherheit schaffen der Admin oder der Benutzer selbst, indem sie Timeouts festlegen, nach denen das Gerät automatisch gesperrt wird.

Lesen Sie mehr zum Thema Verschlüsselung im Artikel „128-Bit-Verschlüsselung: Längst nicht mehr sicher„.

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3 Kommentare zu Abhörsicher telefonieren: das Geheimnis kodierter Daten

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  • Am 22. Mai 2009 um 12:36 von Thomas Waschko

    RE: Abhörsichere Telefonate
    Ohne über eine ausgeprägte IT- Kompetenz zu verfügen, ist die Gestaltung der Abhörsicherheit zwecks einer Security- Software auf dem Handy durch ein Unternehmen, welches eng mit Mircosoft zusammenarbeitet, mehr als fraglich.

    Es ist bekannt, dass in der Leitzentrale von Microsoft in Redmond mehrere Etagen von NSA (National Security Agency) und CIA besetzt werden. Philosophisch müsste auch der kometenhafte Aufstieg und die einmalige Monopolstellung eines Bill Gates im Betriebssystemsektor hinterfragt werden. Aber das ist hier nicht die Aufgabe.

    Die einzige Möglichkeit unsere Privatsphäre weiterhin zu schützen, ist das Kippen des Telekommunikationsgesetzes. Innerhalb dessen sind die Telefonkonzerne verpflichtet alle Daten aus Handygesprächen ein halbes Jahr zu speichern.Ein eindeutiger Einschnitt in unsere Privatsphäre unter einem sehr schwachen Argumentationsbaum namens Terrorismus.

    Interessante Philosophie ist die Seite http://www.dubistterrorist.de.

    Dabei wird nüchtern, aber auch sehr faktisch analysiert, dass wir durch die aktuellen Gesetzesgebungen und Einschnitte in der Privatsphäre zu 82 Mio potenzielle Terroristen degradiert werden. Das sollte uns allen stark zu denken geben.

    Eine Möglichkeit gegen diese Situation aufzubegehren, ist die aktuelle Internetpetition beim Bundestag. Bereits nach wenigen Tagen, sind mehr als 80.000 Unterschriften eingegangen.

    Auch du kannst ganz einfach ein Veto gegen die Vernichtung Deiner Privatsphäre einlegen. Nutze Sie!

  • Am 15. November 2010 um 13:25 von Albrecht v. Stein

    Abhörsicheres telefonieren
    Herr Dr. Rupp hatte Recht. Das Thema Abhörschutz ist im Mittelstand, aber auch im Privat-Segment angekommen. Wir (eine Kanzlei mit 5 Partnern) sprechen auch für unsere Mandanten aus (leidiger) eigener Erfahrung.

    Wie von meinem Vorredner Herrn Waschko angemerkt, ist das Wirken hin auf eine Änderung der entsprechenden Gesetzte sicher eine Möglichkeit dem Problem zu begegnen. Das Bundesverfassungsgericht hat durch das Kippen der extensiven Regelung von § 113a TKG zumindest eine Neuregelung in Gang gesetzt. Interessant sind die Gründe .. (http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg10-011)

    Trotz dieser erfreulichen Entwicklung, wollen wir uns als berufliche Geheimnisträger nicht an diesem Grashalm festhalten müssen. Nach entsprechender Recherche haben wir uns, auf Basis der in diesem Artikel angeführten Produkte, für eine Lösung (PRIVÉEO) entschieden, die auf Voice-over-IP Basis abhörsicheres telefonieren ermöglicht. Unsere verschlüsselten Gespräche erreichen so den Mobilfunkanbieter nicht über den Sprachkanal, sondern über das mobile Internet/IP. Damit liegen ausschließlich Verbindungsdaten in Form einer IP Adresse auf dem Server unseres Anbieters (Vodafone) – nicht aber die Daten von unseren Mandanten oder Partnern. Von unseren Mandanten haben wir für unsere Entscheidung durchweg nur positive Rückmeldung bekommen.

    Ich wünschte mir, dass mein Kommentar auch andere Mittelständler und Privatpersonen zu einem Erfahrungsaustausch anregt. Momentan habe ich das Gefühl, dass das Thema insbesondere von den Mobilfunkanbietern ausgesessen wird.

    Verständlich, hätten wir auf unseren Windows/DATEV-Rechnern seit 20 Jahren kein Sicherheitsupdate mehr durchgeführt, so alt dürfte die GSM Technologie sein, wären wir mit der Kommentierung von Datenschutzthemen auch etwas vorsichtiger…

    • Am 13. Dezember 2010 um 22:00 von Egal

      AW: Abhörsicheres telefonieren
      Hey mal ne algemeine frage is die oben angefürte verschlüselei auch mit android handys möglich
      Danke scho mal im voraus

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