Tintendrucker dank neuer Technologien vor Comeback

Um mit ihren Tintendruckern zur Lasertechnologie aufzuschließen, haben auch Ricoh und Xerox mit neuen Entwicklungen bei der Tinte angesetzt. Bei Ricoh heißt das Ergebnis jetzt Gel statt Tinte. Eingeflossen sind die Erkenntnisse in die Produktreihe der GelSprinter-Drucker. Sie verwenden statt Tinte viskoses Flüssiggel.

Als Vorteile des Gels nennt Ricoh, dass es sich nicht in das Papier saugt, sondern zwischen den Faserschichten des Papiers haften bleibt und sehr schnell trocknet. Außerdem würden die Farben weder verlaufen noch verschmieren, seien wasserfester und beständiger gegen Sonnenlicht.

Ähnlich wie HP hat Ricoh aber auch an anderen Stellschrauben gedreht, um den Laserdruckern den Schneid abzukaufen. Ein Transferbandsystem, bei dem das Papier auf einer Art Fließband transportiert wird, soll für effiziente Papierzuführung und schnellen Duplexdruck sorgen. Auch Ricoh nutzt einen besonders breiten Druckkopf.

Die Fixierung mittels elektrostatischer Kraft erlaubt den Druck bis nahe an den Rand, so wie Anwender es von Lasergeräten gewohnt sind. Die vier Gelkartuschen, die unabhängig vom Druckkopf angebracht sind, werden jeweils komplett geleert und lassen sich einzeln austauschen. Das soll zu niedrigen Betriebskosten beitragen. Mit der neuen Technologie ausgerüstet sind die Ricoh-Drucker Aficio GX 2500, GX 3000, GX 3050N, GX 5050N und GX 7000. Sie positioniert der Hersteller als Lösungen für Arbeitsgruppen oder das Home-Office.

Der Aficio GX 5050N druckt bis zu 30 Seiten pro Minute in Schwarzweiß und Farbe, Aficio GX 3000, GX 3050N und GX 7000 liefern bis zu 29 Seiten pro Minute in Schwarzweiß und Farbe. Der Aficio GX 2500 schafft bis zu 28 DIN-A4-Seiten pro Minute. Die erste Seite liegt je nach Medientyp nach 6 bis 9,5 Sekunden im Ausgabefach.

Im März 2008 kamen zudem drei Multifunktionssysteme auf GelSprinter-Basis auf den Markt. Aficio GX 3000S, GX 3000SF und GX 3050SFN bieten Druck-, Kopier-, Scan- und Faxfunktion. Sie leisten bis zu 29 DIN-A4-Farbseiten pro Minute und nahezu gleich schnellen Duplexdruck. Getrennte Seitenzähler für Schwarzweiß- und Farbdruck dienen der Kostenkontrolle.

Xerox hat die eigentlich alte Technologie „Solid Ink“ neu belebt – und verkauft sie inzwischen vor allem auch mit neuen, nämlich „grünen“ Argumenten. Festtinte ist eine ungiftige Tinte, die ähnlich einem Buntstift auf Harz basiert. Angeboten wird sie in Form von sogenannten Tintensticks. Diese haben je nach Gerät, in dem sie verwendet werden, eine Kapazität von 1000 bis 2300 Druckseiten.

Derzeit hat Xerox vier Geräte im Programm, die Festtinte verwenden: Phaser 8560, Phaser 8560MFP, Phaser 8860 und Phaser 8860MFP. Sie drucken bis zu 30 Seiten pro Minute, die erste Farbseite nach fünf Sekunden. Phaser 8560 und Phaser 8560MFP sind für bis zu 85.000 Seiten im Monat ausgelegt, Phaser 8560 und Phaser 8560MFP sogar für bis zu 120.000.

Vorteile der Festtintendrucker, so Xerox, seien das einfachere Nachfüllen, der geringere Platzbedarf, die größere Umweltfreundlichkeit im Vergleich zu Tintenpatronen oder Tonerkartuschen sowie die geringeren Kosten gegenüber herkömmlichen Farblaserdruckern. Dabei geht der Hersteller einen für Druckeranbieter ungewöhnlichen Weg: Die etwas höheren Gerätepreise sollen sich bei hohem Druckaufkommen durch die geringeren Kosten des Verbrauchsmaterials im Laufe der Zeit wieder mehr als ausgleichen. Um den Beweis dafür anzutreten, gibt es auf der Xerox-Webseite einen Online-Kalkulator, mit dem sich die Kosteneinsparungen bestimmen lassen.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Tintendrucker dank neuer Technologien vor Comeback

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  • Am 19. Mai 2008 um 13:22 von Tom

    Festtinte wieder belebt ?
    Xerox hat hie aufgehoert neue Drucker mit Festtinte zu entwickeln und davor war’s halt Tektronix.

  • Am 20. Mai 2008 um 8:31 von None

    Marketing …
    Mal wieder wird versucht mit neuer Technik dem Endkunden die Entscheidung bei Kauf schwieriger zu machen bzw. Diskussionen anzubahnen um eventuell doch verkaufen zu können.

    Laser sind gut, schnell und günstig !

    Etwas mehr kritische Betrachtung hätte ich dem Autor schon zugetraut.

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