Myspace kündigt Zusammenarbeit mit Staatsanwälten an

Datenbank mit Sexualstraftätern wird mit Userdaten abgeglichen

Myspace hat am Montag Pläne zur Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Attorney General Executive Committee (AGEC) bekannt gegeben. Danach stellt der Rechtsausschuss Daten aus der Sexualstraftäterdatenbank zur Verfügung und schafft damit die rechtliche Grundlage für einen Abgleich mit den Nutzerdaten von Myspace-Usern.

Grundlage für den Datenaustausch ist die Partnerschaft zwischen Myspace und der Sentinel Tech Holding, die mit Sentinel Safe die technisches Voraussetzungen für den Abgleich der Identitätsdaten liefert. Sentinel Safe beinhaltet Daten aus verschiedenen staatlichen Datenbanken und ist seit dem 2. Mai offiziell in Betrieb.

Laut einem Myspace-Sprecher geht es in erster Linie um eine Verbesserung der Effektivität. „Es gab mehr als 50 verschiedene Datenbanken mit Sexualstraftätern und keine Möglichkeit, sie miteinander zu verbinden oder mit unseren Nutzerdaten abzugleichen“, erklärte Hemanshu Nigam, leitender Sicherheitsbeauftragter bei Myspace.

Bis jetzt habe die Software etwa 7000 registrierte Sexualstraftäter unter den rund 180 Millionen Myspace-Profilen gefunden, sagte Michael Angus, Chefsyndikus von Fox Interactive Media, dem Mutterunternehmen von Myspace. „Bis jetzt konnten sich die Straftäter auf Social-Networking-Webseiten sehr sicher fühlen, aber das ist jetzt vorbei.“

Anfang des Monats hatte Myspace noch in einem Brief erklärt, dass sich das Unternehmen rechtlich nicht in der Lage sehe, Anfragen von Staatsanwälten aus acht Bundesstaaten zu entsprechen. Gemäß dem Electronic Communications Privacy Act von 1986 sowie den Gesetzen einiger Bundesstaaten sei der Informationsaustausch ohne Zwangsmaßnahmen nicht möglich. Nach Aussagen von Angus und Nigam werde der Datenaustausch jetzt über die Partnerschaft mit den Staatsanwälten gemäß den Bundesgesetzen und den Gesetzen einzelner Bundesstaaten gestattet. Es sei auch immer geplant gewesen, die Sentinal-Safe-Daten mit den Bundesbehörden zu teilen, damit diese die Daten an die Strafverfolger in den einzelnen Bundesstaaten weiterleiten könnten.

Die Staatsanwälte von Connecticut und North Carolina, welche die vorhergegangen Ablehnung ihrer Anfragen harsch kritisiert hatten, reagierten positiv. Roy Cooper, Staatsanwalt in North Carolina, sagte: „Wir begrüßen diesen Schritt von Myspace und dass sie uns mit diesen wichtigen Daten versorgen.“ Zuvor hatte Cooper die Ablehnung als unerhört bezeichnet, weil Myspace die Persönlichkeitsrechte von Straftätern über die Sicherheit von Kindern stelle.

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