Chiphändler Ce Consumer revidiert Jahresprognose 2003

Hoher Preisdruck im US-Geschäft verhagelt das Ergebnis

Der Chiphändler Ce Consumer Electronics hat im dritten Quartal 2003 seinen Verlust ausgeweitet und wegen hohem Preisdruck im US-Geschäft seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr zurückgenommen. Zwar verspüre Ce eine verstärkte Ordertätigkeit im laufenden vierten Quartal, teilte das im Kleinwertesegment SDax gelistete Unternehmen am Dienstag in München mit. „Dennoch ist aufgrund des unerwarteten Margendrucks in den amerikanischen Absatzmärkten das bisherige Ziel, im gesamten Geschäftsjahr 2003 ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) zu erzielen, nicht mehr aufrecht zu halten.“

Die Ankündigung kommt nicht völlig überraschend. Erst kürzlich hatte der seit Ende August kommissarisch auf dem Ce-Chefsessel sitzende Finanzvorstand Friedrich Rettenberger erklärt, das bisherige Ziel sei nur noch schwer zu erreichen. An der Börse brachen die Ce-Titel am Dienstag im frühen Geschäft um 13 Prozent auf 3,21 Euro ein.

Die höheren Verluste im Zeitraum Juli bis September begründete Ce mit einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld sowie einem unerwartet hohen Preisdruck, mit dem sich vor allem die US-Tochter SND konfrontiert sehe. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) verbuchten die Münchener einen Verlust von 3,02 Millionen Euro nach 1,44 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Verlust je Aktie verdoppelte sich auf zwölf (sechs) Cent. Beim Umsatz konnte Ce allerdings einen Anstieg auf 82,6 (69,7) Millionen Euro verbuchen.

Ausblickend gab sich das Münchener Unternehmen verhalten optimistisch. „Leichte Anzeichen zur Markterholung im laufenden vierten Quartal sind erkennbar.“ 2004 rechne das Management mit einer Marktbelebung und damit positiven Effekten auf das Geschäft.

Chiphändler profitieren vor allem von kurzfristigen Engpässen in der stark volatilen Branche. Insgesamt waren in den vergangen Wochen etwa von Intel, Samsung oder auch Infineon durchaus positive Signale für den Sektor gekommen.

Nach wie vor offen ist die endgültige Regelung der Führung des Konzerns. Ende August war überraschend Ce-Chef Peter Bohn abgetreten, der nur ein Jahr zuvor die Führung des Unternehmens übernommen hatte. Seither leitet Finanzvorstand Rettenberger das Unternehmen kommissarisch.

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