Suse CTO: Das bringt die Übernahme durch Novell

ZDNet: Wie geht es denn weiter mit United Linux?

Geck: United Linux ist da, wo es gestern auch schon war. Es ist eine Partnerschaft von vier Unternehmen, von denen eines etwas schwieriger in der Zusammenarbeit ist. In der die drei andere nach wie vor sehr gut kooperieren. In der wir zu Turbo und Conectiva ein exzellentes Verhältnis haben. Von dem sie nach wie vor United Linux kaufen können, denn nach wie vor ist Suse Linux Enterprise Server 8 unser Flaggschiff. Das wird es auch noch über die nächsten Jahre bleiben.

ZDNet: Gerüchteweise ist aber Ihrem CEO Richard Seibt kürzlich herausgerutscht, dass es in Zukunft kein United Linux mehr geben wird. Anders ausgedrückt: die Bedeutung von United Linux hat sich relativiert.

Geck: Das kann man so und so interpretieren. Wenn die Interpretation dahingehend lautet, dass es in Zukunft kein United Linux mehr geben wird, dann ist man auf dem Holzweg. Allerdings ist es tatsächlich eher unwahrscheinlich, dass wir künftig ein Linux-Paket mit SCO zusammen auf den Markt bringen werden. Damit ist das Branding an der Stelle natürlich problematisch. Wie gesagt, unser CEO hat aber unser Kernprodukt bestimmt nicht als ‚in Zukunft inexistent‘ bezeichnet.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz gaben Novell und Suse tiefer gehende Informationen zu der Übernahme des Linux-Distributors bekannt. Ein Mitschnitt der durchaus interessanten Veranstaltung liegt als Macromedia Flash-Audiostream zum Abruf bereit.

Jürgen Geck, Chief Technology Officer (CTO) und Jahrgang 1967, arbeitet seit 1997 bei Suse und leitete ab Februar 2000 als Vice President die Abteilung Technology Partner. Er etablierte zahlreiche erfolgreiche Partnerschaften mit Unternehmen wie AMD, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard, IBM, Intel, Oracle und SAP. Geck war einer der Väter des ersten „Enterprise“-Angebots auf dem Linux-Markt, dem Suse Linux Enterprise Server und dem damit verbundenen Maintenance-Modell. Im letzten Jahr etablierte er bei Suse ein Technology Partner Programm, welches Hard- und Softwareanbietern ein skalierbares Angebot für die Zusammenarbeit mit Suse bietet. Jürgen Geck studierte Fertigungstechnik an der Universität in Erlangen. Seit April 2003 ist Jürgen Geck Chief Technology Officer der Suse Linux AG.

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4 Kommentare zu Suse CTO: Das bringt die Übernahme durch Novell

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  • Am 6. November 2003 um 1:06 von Mathis Völklin

    Suse von Novell übernommen
    Das Ganze wird so ablaufen:

    1. erst passiert nix, damit wir uns daran gewöhnen.
    2. SUSE wird in die USA verlegt.
    3. Privatanwender werden nicht mehr supportet.
    4. Novell wird untergehen (ist sowieso nur eine Frage der Zeit!)
    5. SUSE wird verschachert.
    6. SUSE-Teile werden in eine andere Linux-Distribution integriert und vom Markt verschwinden.

    Ist ja schön was Jürgen Geck da so erzählt. Aber eins sollte ihm klar sein, er wird ziemlich bald ersetzt.

    Schwarzmalerei?
    Nein – Erfahrungswerte !

    Wir waren in der Vergangenheit mit der Produktpolitik von Openexchange etc. sowieso nicht mehr zufrieden. 4.1 kommt nicht mehr auf unsere Server. Wir _werden_ wechseln.

    Mathis

  • Am 6. November 2003 um 10:30 von PBXaelzbrot

    Konjunktiv und blau
    Man beachte den Konjuktiv:
    "Geck: Das würde ich gerne anzweifeln wollen …."
    Heißt ja, wenn man der Deutschen Sprache folgt, ungefähr: "Ich würde ja schon gerne, kann aber nicht wirklich…"

    Sic!Sic!Sic!

    Und weiter:
    "Wir haben in der Wahrnehmung immer mal damit zu kämpfen, dass wir vermeintlich ‚blau‘ aussehen…"

    Ist es ein Zufall, dass SuSE die Hintergrundfarbe für die Installation seit ver.8 auf blau geändert hat?

    Bleu meurant?

  • Am 6. November 2003 um 11:09 von Yves Claro

    Übernahme nicht gleich Zuse-Ammenarbeit
    Genauso könnte man sagen, wenn Intel demnächst Transmeta übernimmt:
    "Die Entwicklung gewinnt, wenn man statt wie bisher 50 Leute in Zukunft vielleicht eher 1000 zur Verfügung hat."

  • Am 6. November 2003 um 19:57 von Chris

    Übernahme durch Novell – naja :/
    Ich finde es grundsätzlich schade, dass wieder ein deutsches/europäisches Unternehmen in die USA verkauft wurde.

    SUSE hatte ohnehin mit SUSE LINUX die beste und auch bekannteste Einsteigerdistribution am europäischen Markt und imho ist das keine schlechte Ausgangsposition für weitere Aktivitäten (zumindest in Europa).

    Ich werde für das erste vermutlich auf Mandrake-Linux umsteigen und die Sache mit Novell&Suse genau beobachten…

    grüße
    Chris

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