Einer der Punkte, über den sich viele Käufer der früheren iPaqs beschwerten, war die Tatsache, dass die iPaqs im Gegensatz zu den Pocket PCs von Toshiba und Casio keine eingebauten Erweiterungssteckplätze enthielten, die sowohl CompactFlash- als auch SD (Secure Digital)-Speicherkarten aufnehmen konnten. HP hat diese Klagen berücksichtigt und nun den H2210 herausgebracht. Obgleich er weder so flach noch so preiswert wie der H1940 ist, ist er doch der kompakteste momentan am Markt verfügbare Pocket PC mit doppeltem Erweiterungssteckplatz. Sein Format, seine Performance und seine Ausstattung machen ihn sicherlich zu einem attraktiven Angebot, vor allem für Anwender, die nach einer Möglichkeit suchen, ein Gerät mit viel Speicher oder einer Kombination aus Speicher und einem per CompactFlash angeschlossenen Add-on auszustatten.

Design

HP zufolge befand sich der H2210 bereits in der Entwicklungsphase, als der Axim X5 von Dell erschien; trotzdem liegt es nahe, diese beiden Geräte als nahe Verwandte zu bezeichnen. Der Hauptgrund dafür ist die Ausstattung mit schwarzen, gummierten Griffflächen an den Seiten, dank deren die Geräte nicht so leicht aus den Händen rutschen können. In Bezug auf das Aussehen liegt der HP aber definitiv vor dem Dell.

Der H2210 ist zwar nicht so superkompakt wie der H1940, mit einem Gewicht von 145 Gramm und Maßen von 114 x 76 x 15 Millimetern ist er jedoch auch nicht sehr viel größer. So ist er in der Tat kleiner und leichter als der Original-iPaq, bei dem es überhaupt keine Erweiterungssteckplätze gab (um CompactFlash- oder PC-Cards anzuschließen, musste man ein Erweiterungs-Sleeve aufstecken).

An der Oberseite des Geräts befindet sich hinter der Einschalttaste eine LED, deren Farbe sich je nach Art der Meldung verändert. Weiterhin sind an der Oberseite auch zwei Steckplätze angeordnet: einer für CompactFlash-Karten Typ I oder II, und ein weiterer für SD/MultiMediaCard-Speichermedien (MMC), der auch für SDIO-Karten einschließlich eines demnächst erscheinenden SDIO-Zubehörteils für WLAN 802.11b dient, das anfänglich für 175 Dollar erhältlich sein wird.

Das Gerät weist einige einzigartigen Designmerkmale auf. Erstens bietet es einen reaktionsfreudigen, joystick-ähnlichen Navigationsknopf, der sich tatsächlich eher wie ein Joystick als wie eine Vierwege-Navigationstaste anfühlt. Zweitens gibt es keine spezielle Taste für die Aufnahme von Sprachnotizen. Stattdessen muss man den Sprachrecorder von der Anwendung Notes aus aktivieren. Für die meisten Anwender wird dies jedoch kein Nachteil sein, denn die Aufnahmetaste wird bei den meisten Pocket PCs ohnehin kaum verwendet und zudem häufig versehentlich aktiviert.

Für die etwa 100 Dollar, die dieses Modell teurer als der H1940 ist, legt HP eine Dockingstation und eine Schutzhülle aus Leinen bei. Noch ein Vorteil: Der H2210 verfügt über einen Standard-Kopfhöreranschluss, man kann also seine Lieblingskopfhörer verwenden, ohne einen Adapter kaufen zu müssen.

Ausstattung

Abgesehen von dem zusätzlichen CompactFlash-Steckplatz ähnelt dieses Modell stark dem H1940. Beide verfügen über 32 MB ROM zur Unterbringung des neuen Betriebssystems Pocket PC 2003 sowie 64 MB RAM, von denen dem Anwender allerdings nur 56 MB zur Verfügung stehen. Auch Bluetooth ist eingebaut, genauso wie ein transflektives TFT-Display der Oberklasse mit 65.000 Farben. Die Unterschiede liegen darin, dass dieser iPaq den 400-MHz-Xscale-Prozessor statt des angeblich energieeffizienteren 266-MHz-Samsung-Prozessors verwendet. Außerdem enthält er einen Infrarot-Port, durch den das Gerät mit Hilfe der mitgelieferten Anwendung Nevo in eine programmierbare Universal-Fernbedienung verwandelt werden kann.

Ein großer Vorteil sind die entnehmbaren Akkus der neuesten iPaqs, die sich einfach durch Zusatzakkus ersetzen lassen. Wie schon der H1940 ist allerdings auch dieses Modell nicht mit den älteren iPaq-Erweiterungs-Sleeves und Zubehörteilen kompatibel.

Abgesehen vom Fernbedienungsprogramm Nevo sollte man von der Software nicht allzu viel erwarten, obgleich Pocket PC 2003 über mehr eingebettete Anwendungen verfügt als Pocket PC 2002. Man bekommt das übliche Sortiment an Demos und eine vollständige Suite von Microsoft-Anwendungen, einschließlich der Pocket-Versionen von Word, Excel, Internet Explorer, Windows Media Player, Reader und Streets. Es gibt noch einige weitere erwähnenswerte Anwendungen, wie zum Beispiel iPaq Backup, Diagnostic Toolkit für das Testen des Geräts sowie Peacemaker, eine Anwendung zur Abstimmung der Kommunikation zwischen Pocket PCs und Palms. HP legt noch eine Anwendung für die Bildbetrachtung bei, obwohl eine solche bereits in das Betriebssystem Pocket PC 2003 integriert ist – genauso wie unwiderstehliche Spiel Jawbreaker (bekannt auch als Bubblet).

Leistung

Der H2210 verwendet Intels 400-MHz-PXA255-Prozessor, die derzeit schnellste Lösung für Pocket PCs, obgleich manche Stimmen behaupten, dass der 266 MHz schnelle Samsung-Prozessor in puncto Geschwindigkeit mit dem Intel-Prozessor durchaus mithalten könne und dabei noch energiesparender sei. Zwischen diesem Modell und dem H1940 waren keine großen Geschwindigkeitsunterschiede erkennbar: Beide iPaqs sind in der Lage, Spiele und Videos flüssig auszuführen. Die Tonqualität ist recht gut und soll angeblich durch das Upgrade auf Windows Media 9 noch verbessert werden. Positiv ist außerdem zu erwähnen, dass sich die Bässe und Höhen über die Audio-Steuerung des iPaq anpassen lassen, die als Equalizer dient.

Besonders beeindruckend war der transflektive Bildschirm. Heller als der Bildschirm der Toshiba-Modelle e330 und e335, zählt er wohl zu den besten momentan erhältlichen Bildschirmen für Pocket PCs. In geschlossenen Räumen werden weiße Hintergründe mit weniger Grautönen dargestellt. Auch im Freien schneidet dieses Display gut ab – selbst im hellen Sonnenlicht war der Text auf dem Bildschirm problemlos ablesbar.

Die Akkulaufzeit war durchaus respektabel. Beim Abspielen von MP3s bei 50%iger Hintergrundbeleuchtung hielt das Gerät 4 Stunden und 24 Minuten durch. Das ist natürlich kein Vergleich zu den 6 Stunden, 22 Minuten des Dell Axim X5, aber immer noch besser als die 3 Stunden, 46 Minuten des HP H1940. Bei der anspruchsvolleren Aufgabe der Wiedergabe von MPEG-1-Videos in PocketTV unter Nutzung der Standardeinstellung für die Hintergrundbeleuchtung hielt das Gerät nur 3 Stunden und 7 Minuten durch – etwa 15 Minuten länger als der H1940.

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