5G? Aber bitte in sicher!

5G braucht spezielle Security-Maßnahmen, aber nur 50 Prozent setzen diese auch ein.

87,4 Prozent aller befragten Unternehmen bekunden ihren Bedarf an 5G, um IoT und OT im Betrieb anzubinden und zu vernetzen. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Befragung von techconsult und Sophos unter IT-Experten von 200 deutschen Unternehmen. Bereits heute verwendet knapp die Hälfte der Befragten 5G als Alternative für klassische Kabel- oder WLAN-Netzwerkverbindungen, zum Beispiel für Geräte oder Maschinen. Beim Einsatz der 5G-Technologie stehen dabei an erster Stelle die Produktion und Logistik (62,3 Prozent). Dann folgen Netzwerkanbindung externer Außenstellen an die Unternehmenszentrale (42,7 Prozent) und Lieferketten-Konnektivität mit anderen Unternehmen (38,7 Prozent).

Mehrheit kennt die Risiken

Drei Viertel der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass die 5G-Technologie für den Business-Einsatz im Unternehmen spezielle Security-Maßnahmen benötigt. Aber weniger als die Hälfte setzen gesonderte Sicherheitsmaßnahmen ein. Zu den größten Risiken von 5G zählt das Ausspähen von Daten via Backdoors der Infrastrukturanbieter – 87,4 Prozent der Befragten ist sich dessen nach eigenen Angaben bewusst. Auch Software-Schwachstellen im Netz selbst, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können, definieren 80,4 Prozent als Gefahrenherd. Allerdings ist hier auch jeder Fünfte der interviewten IT-Fachkräfte unwissend. Die Gefahr durch erhöhte staatliche Einflussnahme wie Spionage erscheint knapp zwei Drittel wahrscheinlich.

„Aufgrund der Komplexität von 5G sind auch die Angriffe sehr komplex. Bislang verfügt fast niemand außerhalb eines Nationalstaates über die Ressourcen, um einen solchen Angriff effektiv durchzuführen,“ sagt Chester Wisniewski von Sophos. „Da die Nutzung der 5G-Technologie im industriellen Umfeld bisher noch nicht so weit verbreitet ist wie klassische Netzalternativen, wird es wahrscheinlich noch eine Zeit lang dauern, bis größere Angriffswellen zu erwarten sind. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, der breiten Nutzung und der Erfolgschancen, bis Cyberkriminelle auch diese Netztechnologie aufs Korn nehmen.“

Eine weitere Herausforderung bei der Nutzung von 5G ist, dass die Verbindungen bei schlechter Netzabdeckung ohne entsprechende Vorkehrungen automatisch auf 4G oder sogar 3G zurückfallen können und damit die Risiken dieser älteren Technologie automatisch hinzukommen. Dies ist laut der Umfrage der Mehrheit mit 80,9 Prozent klar. Allerdings sieht jeder Fünfte (19,1 Prozent) darin kein Problem.

Themenseiten: 5G, IT-Sicherheit, IoT, Mobilfunk, OT

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