Bericht: Apple zahlt in Frankreich 500 Millionen Euro Steuern nach

Das ist angeblich das Ergebnis einer Buchprüfung für einen Zeitraum von mehreren Jahren. Apple bestätigt lediglich die Prüfung der französischen Behörden und verweist für alle weiteren Details auf noch nicht veröffentlichte Pflichtmeldungen.

Apple hat sich angeblich mit den französischen Finanzbehörden auf eine Steuernachzahlung in Höhe von 500 Millionen Euro geeinigt. Das berichtet die Zeitung L’Express. Die Vereinbarung wurde demnach bereits im Dezember nach mehrmonatigen Verhandlungen getroffen.

Flagge Frankreich (Bild: ZDNet.de)Inzwischen liegt auch eine Bestätigung von Apple Frankreich vor. Gegenüber der Agentur Reuters sagte ein Sprecher des iPhone-Herstellers lediglich, dass Apple als multinationales Unternehmen regelmäßig von Steuerbehörden weltweit geprüft werde. Zur Höhe der Nachzahlung machte er indes keine Angaben. Alle Details zu der einen Zeitraum von mehreren Jahren umfassenden Buchprüfung seien den noch zu veröffentlichen Pflichtmeldungen zu entnehmen.

Frankreich gehört zu den Ländern, die eine spezielle Steuer für multinationale Internetkonzerne fordern, um einen Ausgleich für legale Steuerschlupflöcher zu schaffen. Sie erlauben es ihnen, Gewinne in andere Länder mit niedrigeren Steuersätzen zu transferieren, um so einer Besteuerung beispielsweise in Frankreich zu entgehen.

Die Steuer soll nach derzeitigen Plänen EU-weit erhoben werden und drei Prozent vom Bruttoumsatz betragen. Sie soll für Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro gelten, die in der EU mehr als 50 Millionen Euro mit digitalen Diensten umsetzen. Da es bisher noch keine Einigung unter den EU-Mitgliedstaaten gibt, kündigt Frankreich an, ab Anfang 2019 die Steuer im Alleingang zu erheben.

Diskussionen über die von Apple zu zahlenden Steuern gibt es auch in anderen Ländern. An die irischen Behörden musste Apple zuletzt sogar 13 Milliarden Euro überweisen – gegen den Willen des dortigen Finanzamts. Zuvor hatte die EU-Kommission entschieden, dass von Irland gewährte Steuerabsprachen eine illegale Subvention darstellen, die vom Empfänger – sprich Apple – zurückzuzahlen ist. Unter anderem Absprachen über ein Treuhandkonto verzögerten die Rückzahlung um mehr als ein Jahr. Über die gemeinsame Beschwerde von Apple und Irland gegen die Entscheidung aus Brüssel wurde noch nicht abschließend entschieden.

Anfang 2018 forderte Großbritannien von Apple eine Steuernachzahlung in Höhe von 136 Millionen Pfund, und zwar für einen Zeitraum von mehreren Jahren bis einschließlich 2015. Zu dem Zeitpunkt hatte die Financial Time errechnet, dass Apple in den wichtigen europäischen Märkten zwischen 2005 und 2015 nur 344 Millionen Euro Steuern abgeführt hat. Im Jahr 2015 soll die ausländische Steuerrate des Unternehmens aus Cupertino lediglich 6 Prozent betragen haben.

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