Vodafone, Bosch und Huawei testen Mobilifunk-Technologie LTE-V2X auf der A9

Die drei Unternehmen prüfen gemeinsam auf der Teststrecke der Autobahn A9 die neue, intelligente Mobilfunk-Technologie LTE-V2X. Mit ihrer Hilfe sollen sich durch eine direkte Kommunikation zwischen den Fahrzeugen unter anderem Unfallzahlen senken lassen.

Vodafone, Bosch und Huawei testen die neue Mobilfunk-Technologie LTE-V2X, die den direkten und verzögerungsfreien Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen liefern soll, derzeit live auf der Teststrecke der Autobahn A9 bei Allershausen, wie Vodafone mitgeteilt hat. Vernetzte Autos sollen dabei beispielsweise Informationen zur Geschwindigkeit, zur Position und zum Spurwechsel direkt an alle Fahrzeuge im Umkreis von 320 Metern ohne Umwege und frei von Verzögerungen senden. Die schnelle und direkte Kommunikation zwischen den Autos soll den Verkehrsfluss optieren und Unfallzahlen senken. Gemeinsam mit dem übergreifenden Mobilfunknetz soll sie in Zukunft „einen doppelten Boden für den vollvernetzten Straßenverkehr“ bieten, so Vodafone.

	A9 Autobahn LTE (Bild: <a href="https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4591786" target="_extern"RI91 Wikipedia</a>) A9 Autobahn LTE (Bild: RI91 Wikipedia)

Die Aufgabenteilung ist bei dem Projekt klar definiert. Vodafone installiert auf der Teststrecke der A9 ein leistungsstarkes Mobilfunknetz für die Datenübertragung. Huawei erstellt als Systemtechnologie-Partner die Mobilfunk-Module für die Autos und installiert die benötigte Kommunikationstechnik in den Basisstationen. Das Technologie-Unternehmen Bosch integriert die Mobilfunk-Module und entsprechende Software in den Fahrzeugen und führt die Messungen vor Ort durch.

Im Testbetrieb wollen die Partner unter Live-Bedingungen zeigen, dass die Direkt-Kommunikation zwischen den Autos per Mobilfunk mit sehr geringer Latenz funktioniert und wie sie sich von WLAN-basierten Alternativen unterscheidet. Die Unterstützung durch das übergreifende Mobilfunknetz soll außerdem für maximale Zuverlässigkeit sorgen und die Koordination der Kommunikation zwischen den Autos erleichtern. LTE-V2X wird derzeit in internationalen Gremien spezifiziert. Vodafone, Bosch und Huawei setzen mit ihren Tests eigenen Aussagen zufolge erstmals in Europa überhaupt auf dem neuesten Stand der Spezifikation auf.

Zunächst wird die Technologie als Echtzeit-Warnsystem beim Spurenwechsel auf der Autobahn getestet. Dabei tauscht das Auto jegliche Fahrzeuginformationen wie Geschwindigkeit und Position mit den Fahrzeugen im Umfeld aus. Nähert sich beim Spurenwechsel ein Auto mit hoher Geschwindigkeit von hinten, so dass es zum Unfall kommen kann, erhält der Fahrer eine Warnung. Entscheidend sei hier ein verzögerungsfreier Informationsaustausch, so Vodafone. Später wird die Technologie bei weiteren Szenarien getestet, um zu untersuchen, welche Funktionen neben der Frühwarnung bei Spurenwechsel vorrangig von der schnellen Datenübermittlung profitieren können. Dazu zähle beispielsweise die Warnung beim unvorhersehbaren Bremsvorgang des vorausfahrenden Fahrzeugs.

Im Herbst letzten Jahres haben sich die deutschen Autobauer Audi, BMW und Daimler mit den Technikfirmen Ericsson, Huawei, Intel, Nokia sowie Qualcomm verbündet und die 5G Automotive Association (5GAA) gegründet. Ziel des Vereins ist es, das vernetzte automatische Fahren, den ortsunabhängige Zugang zu Diensten sowie intelligente Verkehrslösungen zu unterstützen. Vodafone trat im Oktober 2016 als erster Netzbetreiber der 5GAA bei.

Themenseiten: Auto & IT, Bosch, Huawei, Vodafone

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