Präsidentschaftskandidat Trump will Apple zur Fertigung in den USA zwingen

Das sagte der führende Kandidat der Republikaner in einer Rede an der Liberty University in Virginia. Er wolle dazu Druck auf Apple-CEO Tim Cook ausüben, auf welche Weise, ließ er aber offen. Ford-CEO Mark Fields hatte Trump zuvor mit einer hohen Sondersteuer gedroht, sollte sein Unternehmen weiter in Ländern wie Mexiko produzieren.

Der für seine kontroversen Wahlkampfaussagen bekannte US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat in einer Rede an der Liberty University von Virginia erklärt, er wolle Unternehmen wie Apple dazu zwingen, wieder in den USA zu produzieren statt beispielsweise in China. Generell gehe es ihm darum, Amerika wieder groß zu machen. „Wir wollen siegen, siegen, siegen“, sagte der führende Kandidat der Republikaner.

Donald Trump bei einer Rede auf der Conservative Political Action Conference 2015 in Washington (Bild: <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/" target="_blank">CC BY-SA 3.0</a>, Gage Skidmore)Donald Trump bei einer Rede auf der Conservative Political Action Conference 2015 in Washington (Bild: CC BY-SA 3.0, Gage Skidmore)Außerdem gab Trump das feierliche Versprechen ab: „Wir werden Apple dazu bringen, ihre verdammten Computer und andere Produkte in diesem Land zu produzieren statt in anderen Ländern.“ Dazu wolle er Apple-CEO Tim Cook unter Druck setzen.

Aktuell fertigt Apple nur den Mac Pro innerhalb der USA, genauer gesagt in einem Werk im texanischen Austin. Auf seiner Arbeitsplatzbeschaffungs-Website betont das Unternehmen jedoch, es sei bis Ende 2015 an der Schaffung von 1,9 Millionen Jobs in den USA beteiligt gewesen. Fast drei Viertel davon (1,4 Millionen) seien dem iOS-Ökosystem zuzurechnen. Zudem heißt es dort, „31 der 50 Bundesstaaten liefern Teile, Materialien oder Ausrüstung zur Herstellung von Apple-Produkten“. Was Apple aber nicht ausdrücklich erwähnt ist, dass Tausende Arbeiter in China unter teils schwierigen Bedingungen beispielsweise seine iPhones zusammenbauen.

Wie genau Trump Druck auf Apple-CEO Tim Cook ausüben will, damit dieser jegliche Fertigung im Ausland aufgibt, ist unklar. Eventuell versucht er es ähnlich wie bei Ford-CEO Mark Fields. Diesem hatte Trump mit einer Sondersteuer von 35 Prozent gedroht, sollte sein Unternehmen weiterhin in Ländern wie Mexiko produzieren. Ähnlich drakonische Sanktionen könnte er für Apple vorsehen.

Gleichzeitig bezeichnet Trump sich kurioserweise selbst als Anhänger und Verfechter des freien Handels. Offenbar ist er aber nicht der Ansicht, dass US-Firmen ihren Produktionsstandort frei wählen können. „Freihandel ist gut. Aber wir müssen die Firmen zurück in die USA zwingen. Oder wir werden kein Land mehr haben“, sagte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner im Rahmen seiner rund 50-minütigen Rede.

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Schon zuvor hatte Trump ähnliche Aussagen getroffen. In einem Interview mit Business Insider erklärte er Anfang Dezember: „Apple ist ein amerikanisches Unternehmen. Aber sie fertigen ihre Produkte in China. Sie haben ihre Büros hier, aber China verdient mit Apple mehr Geld als wir, wenn man darüber nachdenkt. Wie müssen Apple und ähnliche Firmen zurück in die Vereinigten Staaten holen. Wir müssen. Sie zurückzuholen ist einer meiner wirklichen Träume für dieses Land.“

Während seines bisherigen Wahlkampfes hatte Trump schon mit mehreren provokanten Forderungen für Aufsehen gesorgt. Beispielsweise sprach sich der milliardenschwere Immobilien-Tycoon für ein Einreiseverbot von Muslimen in die USA aus. Zudem gab er nach den Pariser Terroranschlägen im November den strengen Waffengesetzen in Frankreich eine Mitschuld an der hohen Opferzahl. „Hätten die Menschen Waffen getragen, wäre es anders verlaufen“, sagte er bei einem Wahlkampfauftritt in Texas.

[mit Material von Chris Matyszczyk, CNET.com]

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3 Kommentare zu Präsidentschaftskandidat Trump will Apple zur Fertigung in den USA zwingen

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  • Am 19. Januar 2016 um 23:18 von Judas Ischias

    Das ist einfach ein armseliger Spinner.
    Wie hoch sollten denn dann die Löhne für die Angestellten in den USA sein?
    Und wie teuer dann die Geräte?
    Mit den paar Dollar, die in Asien und jetzt auch vermehrt in Afrika gezahlt werden, kann man doch im Heimatland überhaupt nicht konkurrieren.

    • Am 20. Januar 2016 um 9:26 von Zwangsmisere AG

      Müsste man ja auch gar nicht. Klar kann man dann keine 200 Mrd.$ auf die hohe Kante legen. Wobei das ja letztendlich auch nur ging, da man fast 15 Jahre lang keine Dividenden bezahlt hat und weil man exzessive, schon fast perfide, Steuervermeidung betreibt. ;-)
      Was aber Trump überschätzt ist der US-Patriotismus. Militär, ja. Sport mit Flaggen, Fahnen Brimborium, ja. Konsumgüter, nein.

  • Am 19. Januar 2016 um 17:19 von Mac-Harry

    Amerika braucht solche Kandidaten. Dann bleibt es amüsant. Doch Amerika braucht nicht solche Präsidenten. Dann würde es den Bach runter gehen.

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