Anonymous kapert Twitter-Konten des Ku-Klux-Klans

In Ferguson steht das Urteil gegen den Polizisten an, der den unbewaffneten Michael Brown erschossen hatte. Der rassistische KKK versuchte, Demonstranten einzuschüchtern. Anonymous rechtfertigt seine von ihm selbst als "Cyberwar" eingestufte Aktion als "Verteidigung des Rechts auf freie Meinungsäußerung".

Anonymous-Logo

Die Hacktivisten-Gruppe Anonymous hat zwei Twitter-Konten der rassistischen US-Organisation Ku-Klux-Klan entführt. Auf @KuKluxKlanUSA und @YourKKKCentral finden sich Nachrichten mit dem Anonymous-Hashtag #OpKKK. Einer nicht bestätigten Meldung gegenüber ZDNet.com zufolge hat sich Anonymous auch Zugang zu mehreren E-Mail-Konten der Gruppe verschafft, und Mitglieder des KKK werden durch Telefonanrufe belästigt.

Außerdem verspricht Anonymous eine Ankündigung zu seinem weiteren Vorgehen für die kommende Nacht. Sie soll über das gekaperte KKK-Konto veröffentlicht werden. Inzwischen könne man nur bestätigen, dass das Twitter-Konto tatsächlich einem führenden KKK-Mitglied zuzuordnen sei.

Der Anonymous-Aktion waren eine Woche lang gegenseitige Bedrohungen und Beschimpfungen vorangegangen. Der Ku-Klux-Klan hatte gedroht, „tödliche Gewalt“ gegen Demonstranten in Ferguson auszuüben. Dort steht das Urteil gegen den Polizisten Darren Wilson an, der den unbewaffneten Schwarzen namens Michael Brown erschossen hatte.

Diese erste Nachricht der Sektion St. Louis (Missouri) des KKK wandte sich in Form von Flugblättern an „die Terroristen, die sich als ‚friedliche Protestierende‘ ausgeben“. Man werde die vom Gesetz des Staats Missouri vorgesehene „tödliche Gewalt … zur Selbstverteidigung“ nutzen. Auf MCNBC behauptete der KKK-Anführer Frank Ancona, man habe die Unterstützung der Einwohner von Ferguson, ein anderes führendes Mitglied ließ wissen, seit Beginn der rassistischen Unruhen gebe es eine Flut an Aufnahmeanträgen.

Die Anonymous-Aktion #OpKKK begann am vergangenen Freitag mit Veröffentlichung der Identität und persönlicher Daten von KKK-Mitgliedern in der Gegend um Ferguson und St. Louis. Von Anonymous Australien stammt ein Video, in dem eine Cyberwar-Kampagne gegen den rassistischen Bund angekündigt wurde. Darin wird als Rechtfertigung der „Kampf um das Recht auf freie Meinungsäußerung“ genannt. „Alles, was Sie hochladen, wird heruntergenommen werden. Alles, was Sie für Werbung für den KKK nutzen, wird heruntergefahren.“

Am Sonntag antwortete der KKK mit Spott über Anonymous auf seinen Twitter-Konten. Am Sonntagabend nach US-Zeit aber hatte Anonymous die Kontrolle über das Konto @KuKluxKlanUSA erlangt. Später übernahm es auch @YourKKKCentral. Reaktionen der Nutzer auf Twitter zeigten überwiegend kein Mitleid mit dem vom Southern Poverty Law Center als „Hate Group“ – also Hass verbreitende Organisation – eingestuften KKK.

Darren Wilson hatte Michael Brown am 9. August erschossen. Das Geschworenenurteil wird in den nächsten Tagen erwartet.

[mit Material von Violet Blue, ZDNet.com]

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