IBM übernimmt NoSQL-Service-Anbieter Cloudant

Sein Angebot läuft ohnehin auf IBM SoftLayer. IBM tritt außerdem der Cloud Foundry und der JavaScript-Community jQuery bei. Zudem steckt es eine weitere Milliarde Dollar in Cloud-Projekte wie das PaaS-Angebot BlueMix und die Portierung seiner Middleware.

IBM hat eine Übernahmevereinbarung mit dem Start-up Cloudant öffentlich gemacht, ohne den Preis zu nennen. Das kleine Unternehmen stellt eine NoSQL-Datenbank als Cloud-Service zur Verfügung, die auf Apache CouchDB JSON basiert und auf IBMs Plattform SoftLayer läuft.

IBM

Cloudant soll künftig IBMs Angebote für Big Data, Cloud und Mobile erweitern. Es war 2008 von drei Physikern des Massachusetts Institute of Technology gegründet worden. IBM schlägt es der kürzlich erst ins Leben gerufenen Information and Analytics Group zu, einer Geschäftseinheit innerhalb der IBM Software & Systems Group.

Die Übernahme ist der wohl bisher größte Schritt hin zur erwarteten Konsolidierung auf dem NoSQL-Markt. Führende Nischenanbieter wie MongoDB und Couchbase sehen sich damit plötzlich einem direkten Wettbewerb mit dem Konzern IBM ausgesetzt. Der gestrige Kauf von BlueKai durch Oracle ist zwar branchenspezifisch, geht aber in eine ähnliche Richtung.

Parallel kündigte IBM an, sein Cloud-Ökosystem auszubauen. Es tritt der von Pivotal gegründeten Cloud Foundry bei und wird zugleich Gründungsmitglied der JavaScript-Community jQuery. Letztere will vor allem den Standard OASIS Topology & Orchestration Specification for Cloud Applications (TOSCA) vorantreiben. Auch seine Partner will IBM zum Einstieg in die Cloud bewegen.

Und schließlich wird IBM eine weitere Milliarde Dollar in die Cloud stecken – zusätzlich zur schon im Januar angekündigten Investition von 1,2 Milliarden Dollar. Damit sollen einzigartige Plattform-as-a-Service-Lösungen unter dem Namen BlueMix entwickelt werden. Das Label wird somit Software von IBM und von Drittanbietern bündeln. Außerdem portiert IBM sein Middleware-Portfolio einschließlich WebSphere mittels Pattern auf die Softlayer-Cloud-Infrastruktur und baut die Dienste, die auf Softlayer laufen, weiter aus.

Bis 2015 hofft Big Blue mit den Cloud-Angeboten 7 Milliarden Dollar jährlich zu erwirtschaften. Es geht davon aus, dass der Cloud-Markt bis 2020 auf mehr als 200 Milliarden Dollar ansteigen wird. Dem Konzern zufolge werden insbesondere Unternehmen und Behörden zum Wachstum des Marktes beitragen, die die Cloud als IT-Ressource verwenden, um Produkte zu entwickeln, Lieferketten zu organisieren oder Geschäftsprozesse zu transformieren.

[mit Material von Jakob Jung, ChannelBiz.de, und Larry Dignan, ZDNet.com]

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