FBI nimmt Megaupload vom Netz und verhaftet Gründer Kim Schmitz

Das US-Justizministerium hat den Ex-Hacker zusammen mit sechs weiteren Männern angeklagt. Sie sollen 175 Millionen Dollar mit Piraterie verdient haben. Das FBI hat Vermögenswerte von über 50 Millionen Dollar sichergestellt.

Das FBI hat den Filehoster Megaupload abgeschaltet und vier Männer verhaftet, darunter drei Deutsche. Zudem wurden 18 Domains konfisziert. Anlass war anscheinend eine Anklage des US-Justizministeriums von vor zwei Wochen, die sich auch gegen zwei Unternehmen richtet, die mit Megaupload in Verbindung stehen. Als erstes hatte das Wall Street Journal über die Festnahmen berichtet.

Kopf von Megaupload ist ein alter Bekannter: Kim Dotcom alias Kim Tim Jim Vestor, der eigentlich Kim Schmitz heißt. Der Ex-Hacker gilt als Gründer von Megaupload Limited und ist sowohl Direktor als auch alleiniger Gesellschafter von Vestor Limited. Letzteres wurde nach Angaben der US-Justiz dazu genutzt, Schmitz‘ Anteile von an Megaupload angeschlossenen Firmen zu verwalten.

FBI und US-Justizministerium haben Megaupload vom Netz genommen (Screenshot: ZDNet).
FBI und US-Justizministerium haben Megaupload vom Netz genommen (Screenshot: ZDNet).

Gemeinsam mit Schmitz wurden zwei weitere Deutsche und ein Holländer verhaftet: Marketingleiter Finn Batato, Mathias Ortmann, CTO, Mitgründer und Direktor, sowie Bram van der Kolk alias Bramos, der die Programmierung und Netzwerkstruktur der Websites von Megaupload überwachte. Sie wurden im neuseeländischen Auckland festgenommen. Nach wie vor auf freiem Fuß befinden sich der Leiter der Abteilung für Business Management, Sven Echternach, der Este Andrus Nomm, Programmierer und Leiter der Software-Entwicklung, sowie der slowakische Grafikdesigner Julius Bencko.

Den Verdächtigen werden organisierte Verschwörung zum Begehen von Urheberrechtsverletzungen, Geldwäsche und Piraterie zur Last gelegt. Ihnen drohen bis zu 20 Jahre Haft. Die Männer sollen insgesamt mehr als 175 Millionen Dollar eingenommen haben. Den entstandenen Schaden schätzt das US-Justizministerium aber deutlich höher: auf über 500 Millionen Dollar.

Zusätzlich hat das FBI 20 Durchsuchungen in den USA und acht weiteren Ländern durchgeführt. In Deutschland arbetet die US-Behörde mit dem Bundeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft zusammen. Insgesamt wurden bei den Razzien Vermögenswerte in Höhe von rund 50 Millionen Dollar beschlagnahmt. In der Klageschrift sind über 50 Bankkonten aufgeführt, die die Verdächtigen unterhalten haben. Ebenfalls zur Beschlagnahme freigegeben waren ein 2008er Rolls-Royce Phantom Coupe, ein 1989er Lamborghini sowie mehrere Skulpturen und Gemälde.

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