Zahl der Betrugsfälle im Onlinehandel geht leicht zurück

Sie liegt deutlich unter der Ladendiebstahlquote im stationären Handel. Bei Männern gibt es häufiger als bei Frauen Probleme mit Buchungen. Das elektronische Lastschriftverfahren verliert an Akzeptanz.

Die Zahl der Betrugsfälle im europäischen Onlinehandel ist leicht gesunken, so das Ergebnis des E-Commerce-Reports 2010 der Deutschen Card Services, eines Tochterunternehmens der Deutschen Bank. Für den Bericht wurde das Kauf- und Zahlverhalten sowie das Zahlungsausfallrisiko auf der Basis von 24 Millionen realer, aber anonymisierter Transaktionen ausgewertet.

Bei der Zahlung via Kreditkarte, der populärsten Zahlart im E-Commerce, nahm der Anteil der Rückbelastungen nach Widerspruch des Karteninhabers um sieben Prozent ab. Die Quote liegt nun bei 0,34 Prozent. Damit liege sie deutlich unter der vom EHI Retail Institute ermittelten aktuellen Ladendiebstahlquote im stationären Handel von rund 0,5 Prozent. Der Anteil der durch logistische und formale Mängel bei der Transaktion verursachten Chargebacks nahm dagegen zu. Häufigste Gründe sind, dass die verwendete Karte ungültig ist oder eine entsprechende Angabe über die Kartengültigkeit fehlt.

Sowohl bei der Kartenzahlung als auch im elektronischen Lastschriftverfahren ist das Zahlungsausfallrisiko bei Männer höheres als bei Frauen: Die Chargeback-Quote liegt bei männlichen Kunden bei der Kreditkartenzahlung 0,04 Prozent höher als bei weiblichen, die Rücklastschriftquote sogar um 1,217 Prozent. Die Chargeback-Quote von Mastercard überschreitet bei Männern die von Visa um 0,07 Prozent. Bei Frauen gibt es dagegen bei den Kartenarten so gut wie keinen Unterschied.

Die Rücklastschriftquote liegt insgesamt bei 2,735 Prozent. Den leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr führen die Autoren des Berichts auf den allgemeinen Rückgang des Elektronischen Lastschriftverfahren im E-Commerce zurück. Außerdem sank der Anteil der mangels Deckung des einkaufenden Kontoinhabers vom Kreditinstitut zurückgewiesen Transaktionen deutlich. Aber auch die fehlerhafte Eingabe von Kontonummer oder Name kamen seltener vor. Mit 3,348 Prozent ist die Rücklastschriftquote bei einem Warenkorbwert zwischen 100 und 500 Euro am höchsten. Bei einem Warenkorbwert über 500 Euro beträgt sie 1,370 Prozent.

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