Sinneswandel bei Yahoo: Konzernchef verhandlungsbereit

Yang gibt offenbar massiver Kritik durch Aktionäre nach

Yahoo-Chef Jerry Yang hat auf die massive Kritik der Aktionäre reagiert und ist nun offenbar doch zu weiteren Übernahmegesprächen mit Microsoft bereit. Laut einem Bericht der Financial Times will Yang neue Vorschläge von Microsoft diskutieren.

Erst am Wochenende hatte der Yahoo-Chef Microsoft eine Abfuhr erteilt, weil ihm der gebotene Preis von 33 Dollar je Aktie zu niedrig erschien. Die Yahoo-Anleger hatten die Verhandlungshaltung als zu hart kritisiert.

Dass die ursprüngliche Offerte als zu niedrig befunden worden sei, bedeute nicht, dass Yahoo die Gespräche mit Microsoft abbrechen wolle, heißt es in dem Bericht. Für Yahoo sei ein Geschäft mit dem Softwarekonzern weiterhin interessant.

Ein Signal zur Bereitschaft, den Deal abzuschließen, habe Yahoo vor den Verhandlungen am Wochenende bereits mit einer Annäherung im Übernahmepreis gesendet: Der Internetkonzern hatte die ursprüngliche Forderung von mehr als 40 Dollar auf 37 Dollar pro Aktie gesenkt. Microsoft hatte die Bewertung jedoch weiterhin als zu hoch empfunden. Viele Branchenkenner und Analysten vertreten den gleichen Standpunkt wie Microsoft-Chef Steve Ballmer.

Ob sich Microsoft zu weiteren Gesprächen bereit erklärt, ist noch fraglich. Einige Aktionäre und Analysten schätzen die Wahrscheinlichkeit zur Fortführung der Verhandlungen allerdings als hoch ein. Microsoft dürfte weiterhin Interesse an Yahoo haben, schließlich ging der ursprüngliche Anstoß zur Übernahme auch von dem Softwarekonzern aus.

Vielleicht hat Yangs Sinneswandel auch mit dem Kurssturz der Yahoo-Aktie zu tun: Nachdem das Ende der Gespräche bekannt geworden war, brach die Aktie um 15 Prozent auf 24,37 Dollar ein (minus 4,30 Dollar). Manche Analysten hatten sogar mit Verlusten von bis zu 30 Prozent gerechnet.

Wie eine mögliche Kooperation zwischen Yahoo und Google in Hinblick auf Werbeanzeigen bei Suchergebnissen aussehen soll, bleibt weiterhin offen. Eine Einigung habe es in dem Fall noch nicht gegeben, so die Unternehmen. Für Google wäre ein Bündnis zwischen Yahoo und Microsoft eine ernstzunehmende Konkurrenz im Kampf um die Marktführerschaft im Internet.

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