Licht und Schatten in der deutschen Hightech-Landschaft

Bei der Zahl der installierten Personal Computer liegt Deutschland international im Mittelfeld. Auf 100 Einwohner kommen 43 PCs, in den USA sind es 84, in Schweden 64 oder in der Schweiz 58. Zu wenig Computer gibt es in den deutschen Schulen. Nach einer aktuellen Sonderauswertung der PISA-Studie müssen sich durchschnittlich 13 Schülerinnen und Schüler einen PC teilen. Statistisch kommen in Deutschland auf 100 Schüler acht PCs. Zum Vergleich: In den USA sind es 30, in Großbritannien 23 oder in Japan 19. Im Durchschnitt der weltweit größten Industrieländer kommen 16 PCs auf 100 Schüler, also doppelt so viele wie in Deutschland. Rohleder: „Dieses Problem muss die Regierung gemeinsam mit den für die Schulpolitik zuständigen Bundesländern und den Schulträgern so schnell wie möglich lösen.“

Gut ausgestattet sind die Bundesbürger mit Mobiltelefonen. Im Jahr 2005 besaßen 95 Prozent ein Handy, was dem Durchschnitt in Westeuropa entspricht. US-Amerikaner und Japaner liegen in diesem Vergleich klar hinter den Europäern. „Der Trend zum Zweit- und Dritt-Handy zeigt sich in Ländern wie Italien oder Schweden, wo es deutlich mehr Mobilfunkverträge als Einwohner gibt“, sagte Rohleder. Deutschland wird diese Schwelle Anfang 2007 erreichen.

Den Durchbruch hat im vergangenen Jahr die Mobilfunktechnik UMTS geschafft. Ende 2005 nutzten hierzulande rund 2,3 Millionen Menschen die neue Technologie – etwa zehnmal mehr als vor einem Jahr. Bis zum Jahresende rechnet der BITKOM mit einem Anstieg auf neun Millionen UMTS-Nutzer.

Zur internationalen Spitze gehört Deutschland im E-Commerce. 30 Prozent aller in Westeuropa über das Internet gehandelten Waren und Dienstleistungen werden hierzulande verkauft. Der Umsatz im elektronischen Handel ist in Deutschland im Jahr 2005 um 58 Prozent auf 321 Milliarden Euro gestiegen. Mit 90 Prozent entfällt der Großteil des Umsatzes auf Transaktionen zwischen Unternehmen. Der Online-Handel mit Privatkunden stieg 2005 um 43 Prozent auf 32 Milliarden Euro.

Fortschritte gibt es außerdem in der Innovations- und Technologieförderung. Mit einem Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Höhe von 2,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschland heute bereits über dem EU-Schnitt. Die Bundesregierung will in den kommenden drei Jahren 6 Milliarden Euro zusätzlich investieren, um diesen Wert auf drei Prozent zu steigern. Die höheren FuE-Ausgaben sind Teil eines Aktionsprogramms, das die neue Bundesregierung unter dem Titel „Hightech-Strategie Deutschland“ initiiert hat. Ziel der Strategie ist es, Wissenschaft und Wirtschaft stärker zu vernetzen, um neue Produkte zu entwickeln und insbesondere innovative Mittelständler für den Weltmarkt fit zu machen. Rohleder begrüßte die Initiative: „Das ist im offiziellen Informatikjahr genau der richtige Ansatz, um die Potenziale der ITK-Branche besser zu erschließen.“

Themenseiten: Analysen & Kommentare, Bitkom, Breitband, IT-Business, UMTS

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1 Kommentar zu Licht und Schatten in der deutschen Hightech-Landschaft

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  • Am 23. Februar 2006 um 19:11 von Der Skeptiker

    Computer an Schulen
    Solange der Deutsche Politiker lieber mehr Geld für Verwaltung und Bürokratie ausgibt als für die Schulausstattung, wird es in Deutschland nicht aufwärts gehen.

    Auch die Kosten für Lehrer sind im Vergleich viel zu hoch. Welches Land gönnt sich Lehrer, die pro Woche und Vollzeitvertrag nur 24h Unterricht halten müssen?

    Wenn Lehrer mehr mit Kindern arbeiten würden statt Formulare zu lesen, würde mehr Geld für Computer in der Schule übrig bleiben.

    In guten Privatschulen in UK und Deutschland hat man bereits 0,7 Computer pro Schüler.

    Das sind Zahlen!!

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