Bitkom sagt Verschärfung des IT-Fachkräftemangels voraus

Bis 2040 sollen in Deutschland mehr als 660.000 IT-Fachkräfte fehlen. Für das Jahr 2023 ermittelt Bitkom 149.000 unbesetzte IT-Stellen.

Der IT-Branchenverband Bitkom hat erstmals eine Langfriststudie zum Fachkräftemangel vorgestellt. Demnach werden in Deutschland bis 2040 rund 663.000 IT-Fachleute fehlen. Unter anderem fordert der Verband nun die Politik auf, dieser Entwicklung „massiv“ gegenzusteuern.

Der Studie zufolge gab es im vergangenen Jahr 149.000 unbesetzte IT-Stellen in Deutschland. Fünf Jahr zuvor seien es 82.000 gewesen. In diesen Zahlen sollen offene Stellen mit IT-Schwerpunkt in Verwaltungen, Schulen und Wissenschaftseinrichtungen nicht enthalten sein.

„Der sich seit Jahren verschärfende Mangel an IT-Fachkräften betrifft das ganze Land und bremst die dringend notwendige Digitalisierung. Eine immer größer werdende Fachkräftelücke in der IT bedeutet einen Verlust von Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung, Wachstum und Wohlstand. Ohne IT-Spezialistinnen und -Spezialisten verspielt Deutschland seine digitale Zukunft“, wird Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst in einer Pressemitteilung zitiert.

Es sei nun notwendig, „in allen Bereichen gleichzeitig die richtigen Maßnahmen“ einzuleiten, so Wintergerst weiter. Unter anderem schlägt Bitkom vor, durch die Förderung des Quereinstiegs und Maßnahmen im Bereich Studium und Ausbildung zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen. Zudem müssten älteren Beschäftigten die Möglichkeit gegeben werden, länger im Job zu bleiben. Dadurch sei es möglich, mehr als 300.000 zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen. Außerdem sei es unverzichtbar, „weitere 321.000 IT-Expertinnen und -Experten über bessere Zuwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland zu holen“.

Positiv bewertet der Verband den vergleichsweise geringen Altersdurchschnitt in den IT-Berufen. In der Gesamtwirtschaft werden laut der Studie bis 2040 50,5 Prozent der derzeitigen Beschäftigten aus dem Berufsleben ausscheiden, in den IT-Berufen lediglich 32,5 Prozent. Nach 2040 soll die demografische Entwicklung die IT jedoch umso härter treffen.

„Digitalisierung braucht Technologie, sie braucht aber vor allem Menschen, die sie voranbringen“, ergänzte Wintergerst. „Der Fachkräftemangel ist kein Naturereignis. Wir müssen auf niemanden warten oder auf etwas hoffen, wir müssen selbst aktiv werden. Seit Jahren diskutieren wir über den Fachkräftemangel in der IT und starten einzelne Projekte. Woran es fehlt, ist eine ambitionierte Gesamtstrategie. Sie muss jetzt kommen.“

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