9 von 10 Pornokonsumenten haben ungeschützten Cyberverkehr

3 Prozent der Befragten gucken Inhalte sogar im Büro. Lediglich 6 Prozent schützen sich mit Sicherheitslösung.

Eine Kaspersky-Umfrage bringt Licht in das (Online-) Sexleben der Deutschen. Demnach konsumiert jeder fünfte (19 Prozent) Erwachsene pornographische Inhalte über Laptop, Tablet oder Smartphone. Das Thema „Safer Sex“ wird dabei eklatant vernachlässigt: Lediglich 6 Prozent schützen sich auf dem für Erwachseneninhalte eingesetzten Gerät mit Hilfe einer Sicherheitssoftware – unter den Männern denkt nur jeder Zehnte an diese Form der Prävention.

Für die YouGov-Befragung im Auftrag von Kaspersky wurden vom 22. bis 24. Januar 2024 in Deutschland 2.073 Personen ab 18 Jahren repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region ausgewählt und online befragt.

Risikobewusstsein gering

Laut Umfrage glauben lediglich 3 Prozent, beim Schauen von Pornos am Smartphone oder Tablet bestünde keine Infektionsgefahr. Außerdem denken 7 Prozent, der Inkognito- beziehungsweise Private-Modus im Browser würde sie vor Schaddateien schützen.

„Wenn es um sicheres Surfen geht, gibt es noch eindeutig Nachholbedarf“, warnt Kaspersky-Experte Marco Preuss. „Wie im richtigen Leben auch, sollten sich Nutzer insbesondere beim Onlinekonsum von Erwachseneninhalten entsprechend schützen. Da in unserer Umfrage über 90 Prozent der Pornokonsumenten öffentlich zugeben würden, Erwachseneninhalte zu konsumieren, kann die Scham vor dem Konsum kein Grund sein, die Geräte nicht zu schützen. Generell gilt: keine Geräte ohne entsprechenden Cyberschutz nutzen.“

Cyberkriminelle profitieren

Auch interessant: Insgesamt schauen vier von zehn (42 Prozent) Befragten Pornos. Heißt, die Mehrheit (mit 58 Prozent) konsumiert laut Umfrage keine Erwachseneninhalte. Besonders Frauen scheinen (75 Prozent im Vergleich zu 39 Prozent bei den männlichen Befragten) diesbezüglich abstinent zu sein. Auch wenn 3 Prozent Erwachseneninhalte sogar bereits am Arbeitsplatz genossen haben, streitet jeder zehnte Mann (11 Prozent) seinen Pornokonsum öffentlich ab. Diese Scham ist zugleich ein gefundenes Fressen für Cyberkriminelle, die Malware liebend gern mit Hilfe pornografischer Inhalte verbreiten.

Marco Preuss bekräftigt: „Gerade Porno-Seiten sind für Cyberkriminelle besonders attraktiv. Sie garantieren eine enorme Zahl von Nutzern, die eine Infektion auf Grund der peinlichen Umstände eher verschweigen, anstatt dagegen vorzugehen“.

Kaspersky erläutert 10 Angriffsmethoden

1. Trojaner tarnen sich als harmlose Programme, in denen aber ein schädlicher Kern steckt.

2. Drive-by-Downloads verbreiten Malware über den Besuch einer Webseite, die Cyberkriminelle vorher mit schädlichen Skripten bestückt haben. Beim Besuch werden die Rechner der Opfer mit Hilfe nicht gepatchter Anwendungen infiziert.

3. Clickjacking ist eine Methode, bei der Webseiten mit anderen Objekten überlagert werden. Wer sie anklickt, führt in Wahrheit aber die ursprüngliche Funktion der Webseite aus. Damit lässt sich Malware installieren, um etwa Zugriff auf Online-Konten zu erlangen oder eine Webcam zu aktivieren.

4. Tinder Bots sind automatische Programme, die reale Personen auf Dating-Webseiten vortäuschen. Ihr einziges Ziel ist es, an vertrauliche Daten der Opfer zu gelangen.

5. Catphishing nennt sich die Masche von Cyberkriminellen, Nutzer von Dating-Websites oder Chatrooms zum Live-Sexchat zu animieren beziehungsweise zu verleiten, sich pornografische Bilder anzusehen.

6. Ransomware blockiert den Gerätezugang und ist oft mit dem Hinweis verbunden, auf dem Gerät seien unerlaubte pornografische Inhalte gefunden worden. Cyberkriminelle gehen davon aus, dass auf Grund der peinlichen Umstände von einer Anzeige abgesehen wird.

7. Würmer sind Programme, die sich replizieren lassen, ihren Code jedoch nicht in anderen Dateien ablegen. Sie installieren sich selbst auf den Geräten ihrer Opfer und suchen dann nach Wegen, sich auf andere Geräte auszubreiten.

8. Pornware sind legitime Programme oder Adware, die über ein anderes, schädliches Programm installiert werden mit dem Ziel, einschlägigen Inhalt auf die Geräte der Opfer zu bringen.

9. Spyware gibt Angreifern die Möglichkeit, unbemerkt die Online-Aktivitäten ihrer Opfer auszuspähen.

10. Falsche Antivirus-Software arbeitet mit der durchaus berechtigten Angst der Nutzer vor Malware beim Zugriff auf Porno-Seiten. Bei der Installation werden die Anwender aber nicht geschützt, sondern erst dadurch geschädigt.

 

Themenseiten: Internetpornografie, Malware, cybersicherheit

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