Entwicklern von PA Consulting Group ist es gelungen, den Mini-Linux-PC Raspberry Pi als Mobilfunk-Basisstation zu nutzen. Mit Open-Source-Software schuf das Unternehmen aus dem englischen Cambridge eine private Funkzelle, wie es auch in einem Youtube-Video vorführt.
PA verband den Rechner mit der nötigen Funkschnittstelle und Antenne. Als Software kamen die quelloffenen Lösungen OpenBTS und FreeSwitch zum Einsatz. Die Funktionalität entsprach am Ende der einer an einem Funkturm montierten Basisstation, auch wenn das System nur isoliert im Gebäudeinneren betrieben werden konnte, weil PA keine Zulassung als Mobilfunknetzbetreiber hat. Insbesondere war es möglich, Anrufe zu routen und SMS zu versenden.
Allerdings berichten die Experten, dass sie die Software von Hand modifizieren mussten und auch den Code für die Signalverarbeitung überarbeiteten. „Dies beweist nur, was mit gewöhnlichen, billigen Systemen alles möglich ist“, kommentiert Frazer Bennett, Technik-Experte bei PA. „Stellen Sie sich nur vor, welche Möglichkeiten es für ein so preisgünstiges System in anderen Branchen geben könnte.“
Der von der gemeinnützigen Raspberry Pi Foundation geschaffene Rechner gleichen Namens kommt ohne Gehäuse und Monitor zum Preis von 25 Pfund. In Deutschland zahlt man derzeit inklusive Versand um 35 Euro. Er war eigentlich gedacht, um Schülern den Einstieg ins Programmieren zu erleichtern, kam aber auch in einer Reihe ambitionierter Projekte zum Einsatz. Unter anderem wurde ein Supercomputer aus 64 Raspberry Pi in einem Lego-Rack zusammengestellt, und ein deutsches Unternehmen nutzt ihn als Appliance für sein ERP-System.
Als Betriebssystem wird für den Raspberry Pi eine Debian-Variante namens Raspbian angeboten. Daneben gibt es Experimente mit anderen Linux-Varianten, unter ihnen eine Android-Portierung.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]
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