Sauber surfen: Internet ohne Kohle- und Atomstrom

Was ist überhaupt Ökostrom? Ökostrom stammt entweder aus nachwachsenden, also regenerativen, oder aus unendlich zur Verfügung stehenden Quellen: Biomasse, Sonne, Wasser und Wind. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums haben die erneuerbaren Energien im Jahr 2007 in Deutschland einen Anteil von 14,2 Prozent am gesamten Stromverbrauch erreicht. Das sind 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Aber kommt eigentlich bei den Ökostrombeziehern tatsächlich Strom aus der Steckdose, der aus regenerativen Quellen erzeugt wurde? Nein. Weil alle Verbraucher Strom aus demselben Netz beziehen und Strom physikalisch immer gleich ist, hat der Bezug von Ökostrom keine direkte Auswirkung auf den beim einzelnen Kunden gelieferten Strom – alle Kunden erhalten den gleichen Strom. Wer grünen Strom bezieht, veranlasst lediglich, dass sein Anbieter so viel grünen Strom ins bundesweite Netz einspeisen muss, wie er verbraucht hat. Jeder Stromkunde nimmt also Einfluss auf die Zusammensetzung der bundesweiten Strommischung insgesamt.

Mittlerweile hat fast jeder Stromanbieter Ökostrom im Portfolio. Das impliziert aber bereits, dass viele Lieferanten neben Ökostrom auch solchen aus Atomkraftanlagen und Kohlekraftwerken verkaufen. Bei solchen Unternehmen besteht die Möglichkeit, dass man mit dem teurer bezahlten Ökostrom die für einen viel geringeren Preis angebotenen Atom- oder Kohlestromofferten subventioniert. Und die Eigentumsverflechtungen sind nicht immer offensichtlich. So bietet beispielsweise En-BW seinen Kunden unter anderem vollständig aus Wasserkraft gewonnenen Strom an, ist aber gleichzeitig 100-prozentige Mutter von Yello, in deren Billigstrom sich ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Atomstrom findet. Bei der Wahl des Lieferanten heißt es also: Augen auf!

Neben den Eigentumsverflechtungen sollte man unbedingt den Strommix sorgfältig betrachten, den jeder Anbieter anzugeben verpflichtet ist. Er spezifiziert, aus welchen Quellen der Strom stammt.

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