Smartphone als Datenmodem: Mit HSDPA-Speed ins Internet

Nun werden zwei Notebooks, ein altes und ein neues, für den Kopplungs-Test vorbereitet: Auf dem Windows-XP-Laptop Dell Latitude D800, Baujahr 2004, wird Microsoft Activesync 4.5 installiert. Das bekannte Synchronisierungs-Programm holt man sich kostenlos aus dem Internet oder von der mit dem HTC Tytn II angelieferten Software-CD. Danach wird das HSDPA-Smartphone per USB-Kabel mit dem Dell-Notebook verbunden – und was passiert? Sogleich startet, je nach gewählter Vorab-Einstellung durch den Bediener, automatisch und ungefragt der gegenseitige Abgleich von Terminen, Adressen, E-Mails und Dateien zwischen Handy und Laptop. Das war aber nicht das eigentliche Ziel der Handy-Laptop-Connection, denn der Internet Explorer des XP-Laptops kommt mit dieser Activesync-Verbindung noch nicht ins Internet.

Dazu muss der Benutzer im Menü des HSDPA-Handys über „Start“ direkt in den „Comm Manager“ gehen. Dort ist zu sehen, dass Activesync noch aktiv synchronisiert. Deshalb muss im „Comm Manager“ jetzt auf „Internetfreigabe“ geklickt werden. Ein neues Fenster poppt im Handy auf, schlägt eine „PC-Verbindung“ namens „USB“ und eine „Netzwerkverbindung“ namens „T-Mobile Internet“ vor. Das passt! Der „Status“ lautet aber noch „Getrennt“.

Also tippt man mit dem Finger links unten auf „Verbinden“. Sogleich baut das Handy eine HSDPA-Verbindung zu T-Mobile auf, meldet auch ganz brav „Verbinden mit T-Mobile Internet… Verbinden mit GPRS, 3G…“ und gibt diese UMTS-Connection über das USB-Kabel an den Laptop weiter. Auf dem Notebook ist derweil zu beobachten, wie die Activesync-Verbindung beendet und stattdessen rechts unten in der Statusleiste das Netzwerksymbol aktiviert wird. Ein paar Augenblicke später ist die HSDPA-Verbindung des Handys schon am Internet Explorer des Laptops angekommen, und der Benutzer kann mit dieser quasi geborgten und durchgeschleiften Mobilfunkverbindung flott im Internet surfen. Das erinnert an einen Sattelschlepper: Das kleine 2,8-Zoll-Handy zieht den 3,2 Kilogramm schweren Laptop mit HSDPA-3,6-Power ins World Wide Web.

Trennt man die „Internetfreigabe“ im „Comm Manager“ des Handys, so wird auch die HSDPA-Datenverbindung im Handy wieder abgebaut. Das merkt auch der Laptop am anderen Ende des USB-Kabels. Sogleich springt Activesync wieder automatisch an und prüft, ob es vielleicht neue Termine, Adressen und Dateien zwischen Handy und Laptop aktualisieren kann. Wird im Mobiltelefon die „Internetfreigabe“ wieder angeklickt, so stoppt Activesync erneut und wartet, bis es wieder drankommt. Dieses Spielchen läßt sich im Test mehrmals hintereinander wiederholen, ohne dass der Laptop oder das Handy einen Hänger bekommt. Auch mit einer SIM-Karte von Vodafone klappt das beschriebene Prozedere.

So viel zu Windows XP: Auf dem zweiten Testlaptop, einem Sony Vaio VGN-SZ61WN/C mit Windows Vista Business, Baujahr 2007, funktioniert die Internetfreigabe des HSDPA-Handys ganz ähnlich. Nur muss auf dem Notebook nicht Microsoft Activesync 4.5, sondern das Windows-Mobile-Gerätecenter installiert werden. Im Gegensatz zum Dell D800 hat das Sony SZ61 schon ein eigenes Funkmodul für HSDPA mit 3,6 MBit/s eingebaut. Das wird vor dem Test deaktiviert, damit das Internet auch tatsächlich über das Handy hereinkommt.

Bei zusätzlichen Tests können ein paar weitere XP- und Vista-Rechner sich die HSDPA-Power aus dem Tytn II ebenfalls unkompliziert ausborgen. Das Verfahren wirkt erfrischend einfach und jeder interessierte Laie kann sich die Datenverbindung selbst einrichten. Weitere Details zur Lösung unter Vista sind in der Fotogalerie zu finden.

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