Myspace soll Daten von Sexualstraftätern übergeben

US-Staatsanwalt: Sittenstrolche verführen Kinder online

Die Staatsanwälte von acht US-Bundesstaaten haben Myspace.com in einem Brief aufgefordert, die Identität von registrierten Sexualstraftätern preiszugeben, die den Online-Dienst nutzen. Die Anwälte äußerten sich „ernsthaft besorgt, dass Sexualtäter Myspace nutzen, um Kinder zu realen Begegnungen und anderen gefährlichen Aktivitäten zu überreden.“ Sie zitieren Schätzungen von Sentinel Tech Holding, nach denen tausende von registrierten Tätern ein Präsenz auf Myspace unterhalten. Ein Bericht des Magazins Wired hatte die Zahl jüngst auf 744 beziffert.

„Sexualstraftäter haben auf dieser Site nichts verloren“, schreibt Generalstaatsanwalt Roy Cooper aus North Carolina. „Wir sind der Ansicht, Myspace hat die Aufgabe, sie zu entfernen.“

Die Staatsanwälte verlangen bis zum 29. Mai von Myspace Auskunft, wie viele registrierte Sexstraftäter angemeldet sind. Außerdem soll Myspace angeben, wie diese Personen aus dem Online-Dienst entfernt werden, wie andere Mitglieder, mit denen sie möglicherweise in Verbindung standen, informiert werden, und wie die Strafbehörden darüber benachrichtigt werden sollen.

Im Januar war Myspace von den Eltern mehrerer minderjähriger Mädchen verklagt worden, die angeblich von Erwachsenen in dem Online-Forum belästigt worden waren. Obwohl Myspace bei Untersuchungen bisher stets mit den Behörden kooperierte und eigene Schutzmaßnahmen eingerichtet hat, kritisieren viele Abgeordnete, dass zu wenig getan werde.

„Wir stimmen den Staatsanwälten zu, dass unerwünschte Personen aus sicheren Internet-Bereichen herausgehalten werden müssen,“ sagte der Sicherheitsbeauftragte von Myspace, Hemanshu Nigam. „Wir haben die ersten Schritte getan, um unsere Mitgliederlisten mit dem Sexualstrafregister von Sentinel zu vergleichen und alle übereinstimmenden Einträge zu entfernen.“

Mehr Unterstützung durch die Behörden wäre laut Nigam hilfreich: „Ein Gesetz zur Pflichtregistrierung der E-Mails von Sexstraftätern, wie es derzeit auf Bundes- sowie auf Staatsebene diskutiert wird, würde diesen Prozess bedeutend beschleunigen und Sexualdelinquenten aus unsere Web-Sites heraushalten.“

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