Volltextsuche online: Prototyp im Oktober 2006

Kontrolle über elektronische Inhalte soll bei Verlagen bleiben

Der Aufbau der Literatursuchplattform Volltextsuche online schreitet in großen Schritten voran. Wie der Aufsichtrat der Börsenvereins-Beteiligungsgesellschaft (BBG) und der Vorstand des Börsenverein des Deutschen Buchhandels (BÖV) im Rahmen der Buchhändlertage in Berlin beschlossen haben, wird die BÖV-Tochter MVB für die Durchführung des Projekts verantwortlich sein. Der BÖV möchte möglichst viele Verlage in das Projekt einbinden. „Entscheidend ist das Thema Schnelligkeit. Deshalb ist jetzt die gesamte Branche aufgefordert, sich an dem Projekt zu beteiligen“, fordert Gottfried Honnefelder, Vorsteher des BÖV. Der Prototyp der Volltextsuche online soll bei der kommenden Frankfurter Buchmesse im Oktober vorgestellt werden.

Mit der Volltextsuche online soll es möglich werden, weltweit von außen auf digitalisierte Texte zuzugreifen, gleichzeitig sollen Rechte und Kontrolle der Verlage und Autoren ausreichend gewährleistet werden. „Wesentlich für uns ist, dass die Texte in der Obhut der Verlage bleiben“, betont Claudia Paul, Pressereferentin des BÖV, die Bedeutung der Volltextsuche online für die Branche. Damit wehren sich die deutschen Verlage gegen das Vorpreschen des Suchmaschinenbetreibers Google, der mit seinem Projekt Google Print die Kontrolle über digitalisierte Buchinhalte an sich zu reißen droht. Dennoch sollen Suchmaschinenbetreiber die Möglichkeit erhalten, in den Volltexten der Bücher zu suchen und sie für Kunden findbar zu machen.

Es ist geplant, die bereits bestehende technische Plattform der beiden Holtzbrinck-Tochterunternehmen hgv publishing services und MPS Technologies für die Realisierung des Projektes zu nutzen. Technische und finanzielle Details seien kurz davor mit dem Dienstleister geklärt zu werden, so Honnefelder weiter. Die Kosten des Projektes werden nach Berechnungen der MVB unter einer Mio. Euro liegen. Ein vergleichbares Projekt sei in anderen europäischen Ländern, nach Angaben von Paul, nicht bekannt. „Das Projekt der deutschen Buchbranche ist zukunftsweisend, denn wir öffnen uns damit auch international“, so Honnefelder.

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