Systems 05: Provinzialität oder Mittelstands-Highlight?

Eine Neuorientierung auf KMUs hat den rasanten Schrumpfungsprozess der vergangenen Jahre aufgehalten. Doch vorerst kommt es darauf an, aus der zweiten Liga nicht in Provinzialität zu versinken.

Die heute beginnende Münchner IT-Fachmesse Systems scheint zu sich selbst gefunden zu haben. Unter der Regie von Klaus Dittrich wurde sie zu einer Regionalveranstaltung vor allem für mittelständische Anwenderunternehmen. Der Messechef hat mit dieser Neuorientierung den rasanten Schrumpfungsprozess der vergangenen Jahre aufgehalten und setzt wieder auf Wachstum. Doch vorerst kommt es darauf an, aus der zweiten Liga nicht in Provinzialität zu versinken.

Die Rosskur, die Messechef Dittrich der Systems verordnet hat, schlägt an. Sein Kommunikationskonzept mit Foren, Rundgängen und Beispielfirmen wird längst von den Mitbewerbern kopiert. Er zeigte, wie man aus einer Schaufenster-Messe einen Anbieter von Lösungsszenarien macht. Die Hersteller haben sich auf das neue Konzept eingelassen und nutzen die Systems vor allem als Plattform für ihre regionalen Partner, die wiederum ihre Kunden hier hier einladen. Beispiele sind die Partnerstände von Sage, IBM und Microsoft. Der letztgenannte Konzern klagte daher nicht mehr wie noch vor einem Jahr über die Kosten für eine derartige „Wald-und-Wiesen-Messe“.

Die Begleitveranstaltung Communications World/Mobile Summit hat sich zu einem hochrangigen Event gemausert, der immer mehr renommierte Redner aus aller Welt anzieht. Für Aufmerksamkeit ebenfalls außerhalb der Region sorgte 2004 das Schwerpunktthema Galileo gesorgt, das in diesem Jahr unter Satellitentechnik firmiert. Der Erfolge blieb nicht aus. So wurde der Niedergang der Messe gestoppt und mit Ausstellern aus Südkorea und Rumänien überschreitet man deutlich den selbst gesteckten Einflussradius von 500 Kilometern. Nahezu überfüllt ist die Halle B2, in der sich über 320 Aussteller mit Security-Angeboten drängeln.

Aber läuft nicht überall positiv. Frühere Hoffnungsträger wie Aussteller aus dem Baltikum erwiesen sich als Eintagsfliegen. Deren Präsenz hing mehr von Fördergeldern als von einem Interesse an der Systems ab. Die Internet-World hat sich in diesem Jahr von der Messe verabschiedet und findet jetzt – quasi als Konkurrenzveranstaltung – zeitgleich am Münchner Hauptbahnhof statt. „Internet ist inzwischen überall integriert, dafür braucht es keinen eigenen Bereich“, erklärte Dittrich die Trennung.

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