Wer will 200.000 Quam-Kunden übernehmen?

Telefonica zieht einen Schlussstrich: Quam friert seine Aktivitäten ein, die UMTS Lizenz wird vorerst nicht zurückgegeben

Die Nachricht erreichte die finnisch-spanische Mobilfunkgesellschaft Quam am frühen Abend: Kurz vor einer offiziellen Pressemitteilung von Telefonica erfuhren die deutschen Mitarbeiter, dass ihr Unternehmen geschlossen wird. Telefonica sieht nach einer Studie nur wenig Chancen, auf dem deutschen Markt in absehbarer Zeit Geld zu verdienen und Telefonica-Vorstand César Alierta, ein frührerer Banker, machte kurzen Prozess: Die ausländischen Beteiligungen in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz werden komplett abgeschrieben und der Betrieb wird eingefroren.

Quam hatte, damals noch unter dem Namen Group 3G, im Sommer 2000 eine der begehrten UMTS-Lizenzen für Deutschland erworben. Die spanische Telefonica (Anteil 57,2 Prozent) und die finnische Sonera (Anteil 42,8 Prozent) hatten sich zusammengeschlossen, um den deutschen Markt zu erobern. Der Kaufpreis der Lizenz war mir 8,5 Milliarden Euro teuer und so begann die neue Firma mit einem großen Schuldenberg. Noch auf der CeBIT 2001 hatte Group 3G keinen Markennamen. CEO Ernst Folgmann sagte damals im ZDNet-Interview:

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4 Kommentare zu Wer will 200.000 Quam-Kunden übernehmen?

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  • Am 25. Juli 2002 um 10:35 von Rouven Dalmer

    Warum jetzt schon?
    Ich bin der Meinung, dass Quam viel zu früh dicht gemacht wird.

    Man sollte dem Unternehmen wenigstens 1 -1,5 Jahre Zeit geben, um zu etabilieren.

    Auch wenn sich das Unternehmen kräftig verschätzt hat, sollte man ihm noch Zeit lassen.

    Denn sie haben Supertarife mit guten Handys.

  • Am 25. Juli 2002 um 18:07 von Matthias

    Hä !!!
    Supertarife ??? Wo ??? und Handys haben die die gleichen wie alle anderen nur teurer. Quam ist an den Markt gegangen und hat selbst gesagt, dass sie die anderen nicht preislich unterbieten werden, sondern einen besseren Service bieten wollen und vor allem den Mittelstand erreichen würden. Schau Dir mal das Konzept an. Das war eine Geldvernichtungsstrategie vom Feinsten. Ich hatte den Leuten ein Jahr gegeben (siehe meine Meinung zum Start von Quam)

    und so ist es gekommen, frage mich nur, warum ich immer noch arbeiten gehe…:-)

    MfG Matthias

  • Am 25. Juli 2002 um 23:32 von Josef Bauer

    Wie gehts weiter?
    Da hab ich mich wohl total verspekuliert als ich im März diesen Jahres eine Prepaidkarte nebst Handy von Quam erwarb. Auschlaggebend waren die niedrigeren Preise zu den anderen Mobilfunkbetreibern bzw. Festnetz. Je nach gewählter Option. Ich hab mich schon gewundert das der Händler keine Guthabenkarten mehr hatte. Hätte ich kein subventioniertes Handy gekauft wäre die Sache nicht tragisch. So wies aussieht kann ich das Alcatel 302 wohl demnächst in die Tonne klopfen wenn ich keinen Freischaltcode dafür erhalte. Gut ist auch das Roaming der Prepaidkarte bei Quam ohne lästige Freischaltung. Wird wohl alles demnächst Vergangenheit sein.<br />
    So long

  • Am 26. Juli 2002 um 17:38 von Dieter Karsten

    Quam ??
    Als Anbieter für Mobilfunk hatte ich schon beim QUAM-start nur wenig Zukunft gesehen.Kein Kunde hatte auch nur das kleinste Interesse daran.Und dann kam noch die Presse über Nichterreichbarkeit dazu…! Quam war meiner Ansicht nach ein tot geborenes Kind; da nüzten auch die "tollsten Tarife" nicht viel.

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