Regulierer: Deutsche UMTS-Lizenzen werden nicht billiger

Französisches Beispiel bleibt in Deutschland ohne Folgen: "Telkos haben hier selbst den Preis bestimmt"

Anders als in Frankreich sollen die Kosten für UMTS-Lizenzen in Deutschland nicht nachträglich gesenkt werden. Änderungen am Vergabeverfahren seien nicht mehr geplant, sagte der Sprecher der zuständigen Regulierungsbehörde, Rudolf Boll, am Mittwoch in Bonn.

Die Regierung in Paris hatte die Mobilfunk-Lizenzen der dritten Generation am Dienstag nach monatelangem Tauziehen mit den Telekom-Anbietern erheblich verbilligt. In der Folge legte die Aktien von Telefonfirmen deutlich zu. Frankreich habe einen festen Preis für die UMTS-Lizenzen vorgeschrieben, während in Deutschland die Lizenzen per Auktion vergeben worden seien, sagte Boll. Damit hätten die Bieter selbst „bestimmt, wieviel sie zahlen wollten“; dies sei auch der fairste Weg.

„Dementsprechend sind keine Änderungen in Deutschland geplant.“ Für eine UMTS-Lizenz soll in Frankreich zunächst nur noch ein Einstandspreis von 619 Millionen Euro (1,21 Milliarden Mark) statt der zuvor geforderten 4,95 Milliarden Euro berechnet werden. Anschließend sollen die Anbieter entsprechend den Umsätzen zur Kasse gebeten werden, die sie mit dem neuen Mobilfunkstandard erzielen.

Die Laufzeit einer Lizenz wurde von 15 auf 20 Jahre verlängert. In Deutschland kostet eine UMTS-Lizenz durchschnittlich 16,5 Milliarden Mark. An der Pariser Börse legten die Kurse von France Télécom, Vivendi Universal und Bouygues am Vormittag weiter deutlich zu, nachdem die Entscheidung bereits am Dienstagnachmittag für Kursgewinne gesorgt hatte. „Das sind sehr, sehr gute Nachrichten“, sagte ein Pariser Börsenmakler. „Es ist gut für die Stimmung und gut für den Cashflow dieser Unternehmen.“ Der politische Druck habe funktioniert, sagte der Börsenmakler. Möglicherweise werde das Beispiel Frankreich auch die Telekom-Anbieter in Deutschland und anderen Ländern dazu bringen, niedrigere Lizenzpreise zu verlangen.

Die Aktien von France Télécom legten am Vormittag um 6,2 Prozent auf 39,55 Euro zu, die von Vivendi Universal um 3,35 Prozent auf 55,55 Euro und die von Bouygues um 8,3 Prozent auf 16,25 Euro. Innerhalb des französischen Aktienindex CAC-40 verzeichneten die Telekom-Anbieter die stärksten Zugewinne. Auch die Aktie der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) notierte deutlich im Plus: Sie gewann am Vormittag 3,5 Prozent auf 18,90 Euro (36,97 Mark).

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