Stallman reagiert auf Microsoft-Vorwürfe

Dem Chef der Free Software Foundation zieht über Craig Mundie aber auch Ransom Love her

Nachdem der Manager Craig Mundie von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) Anfang Mai gegen die Open Source-Bewegung im Allgemeinen und Linux im Besonderen argumentiert hat, scheint jetzt ein Kleinkrieg wie mit dem Oracle-Chef Larry Ellison loszugehen. Denn jetzt hat Richard Stallman, der Vorsitzende der Free Software Foundation, die Vorwürfe erwidert. Bei einer Vorlesung an der New York University Stern School of Business sprach er zwei Stunden über die verschiedenen Strömungen der Open Source-Gemeinde und machte Vorschläge, wie man Microsoft im Rahmen des Kartellprozesses am besten zweiteilen könnte.

Microsofts Mundie hatte behauptet, mit einer teilweisen Veröffentlichung des Source Codes, wie ihn das Unternehmen in Bälde plant, sei der Software-Entwicklung mehr geholfen als bei der völligen Bloßlegung, wie dies bei Linux praktiziert wird. Stallman entgegnete dem, Microsoft versuche, die Kunden in die Irre zu führen. „Die GNU (Gnus not Unix) General Public Licence (GPL) verteidigt Ihre Freiheit. Deshalb greift Microsoft sie an. Sie würden gerne den Coden, den wir geschrieben haben, nehmen, verbessern, vielleicht sogar ein paar inkompatible Versionen gestalten und ihn dann jedermann auf den Desktop stecken. Aber gemäß der GPL von GNU ist das nicht möglich“, sagte Stallman.

Weiterhin ist er überzeugt, dass Microsoft demächst mit einem Hammer aufwarten wird: „Microsoft bereitet sich gerade auf irgendwas Schmutziges vor. Sie versuchen Services mit ihren Programmen zu verknüpfen.“ Unter Verwendung von Diensten wie Hailstorm versuchen sie „einen noch größeren Riegel vorzuschieben, ein noch größeres Monopol mit diesen Services zu errichten.“

Stallmans Zorn richtete sich aber nicht nur gegen Microsoft. Auch Randsom Love, der Chef von Caldera, bekam sein Fett weg: Der Boss des Linux-Distributors hatte kürzlich gewettert, die GPL sein ein Hinderniss für kommerzielle Linux-Distributoren wie Caldera. Stallman dagegen meinte: „Caldera ist nicht ein Unternehmen im Sinne der Open Source-Bewegung. Sie sind nur Parasiten. Wer in aller Welt ist Ransom Love, dass er glaubt verstehen zu können, was gut für unsere Gemeinschaft ist?“

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