Der Palm-basierte CLIE PEG-SJ30 von Sony, das Nachfolgemodell des monochromen PEG-SJ20, hat Usern, die nach einem ausbaufähigen PDA mit Farbdisplay suchen, viel anzubieten. Der SJ30 verwendet das Standard-Betriebssystem Palm OS 4.1, ergänzt die Grundlagen aber um einige interessante Extras: ein hochauflösendes Farbdisplay, 16 MByte RAM, einen Steckplatz für den Memory Stick und zusätzliche Software für die Bildbetrachtung und bearbeitung. Natürlich gibt es besser ausgestattete CLIE-PDAs – dieses Modell wird aber diejenigen ansprechen, die nicht sämtliche Extras brauchen, sondern einfach einem gut aussehenden Farb-PDA zu einem vernünftigen Preis suchen.

Sony CLIE PEG-SJ30

Design

Wie sein kleiner Bruder, der SJ20, ist auch der PEG-SJ30 mit seinen Maßen von 10,4 x 7,4 x 1,8 cm eher kleinformatig. Das Plastikgehäuse des CLIE trägt dazu bei, das Gewicht auf 138 Gramm zu reduzieren, womit er leicht genug ist, um in einer Hemdtasche untergebracht zu werden. Sony ist es gelungen, den Rand des Geräts zu verkleinern, wodurch der 2,9 Zoll große LCD-Farbbildschirm größer erscheint, als er tatsächlich ist. Was am SJ30 sofort gefällt, ist sein wiederaufladbarer Akku, der sich austauschen lässt und der, nachdem man eine Schraube an der Rückseite des Geräts entfernt hat, leicht zugänglich ist.

Unter dem Display und dem Graffiti-Feld befinden sich die vier typischen Knöpfe zum Steuern der Anwendungen und der Scroll-Wippschalter. Die Sonys CLIEs der T-Reihe verfügen über eine kleine und fast nutzlose Scroll-Taste – vielleicht als Reaktion auf dieses Problem sind die Tasten des SJ30 größer und benutzerfreundlicher ausgefallen. Trotzdem sind die Kontrolltasten immer noch nicht groß genug, um beispielsweise ein schnelles Action-Spiel bequem spielen zu können. Glücklicherweise gibt es an der Seite des Geräts ein Jog-Dial und eine Zurück-Taste, um die Scroll-Geschwindigkeit und das Umschalten zwischen den Programmen zu beschleunigen.

Die Nylon-Abdeckung des PEG-SJ30 ist abnehmbar und verfügt über zwei Ausbuchtungen, die verhindern, dass sie das Display berührt oder ungewollt die Tasten betätigt. Allerdings fehlt dieser Abdeckung ein Verschluss, so dass sie leicht zur Seite rutscht oder aufklappt.

Anstelle einer Docking-Station liefert Sony einen kleinen Plastikadapter, ein Netzteil und ein USB-Kabel mit. Für Leute, die häufig unterwegs sind, ist dies ein leichtes und effizientes Ausrüstungspaket – trotzdem wäre ein Adapter, der nicht so leicht zu verlieren ist, die bessere Wahl gewesen. Benötigt man eine Docking-Station, kann man sie separat von Sony erwerben.

Ausstattung

In Bezug auf die Hardware ist der PEG-SJ30 mit einem 33 MHz DragonBall VZ Prozessor und 16 MByte RAM gut ausgestattet. 8 MByte RAM sind eigentlich mehr als ausreichend, um jede Menge Kontakt- und Kalenderinformationen zu speichern. Benötigt man zusätzlichen Speicherplatz, gibt es den Memory Stick Slot an der Oberseite des Gerätes, der besonders nützlich ist, um Fotos zu transportieren. Abgesehen vom Memory Stick Slot verfügt der CLIE nur über wenige Hardware-Extras. Obwohl das Gerät einen Lautsprecher für Systemtöne und Benachrichtigungen hat, lassen sich keine MP3s abspielen.

Sony liefert den SJ30 mit einer ganzen Reihe von Software aus, von denen die bemerkenswertesten Programme sich darauf konzentrieren, das hochauflösende Display des Handhelds zur Schau zu stellen. Mit PictureGear Pocket kann man, wenn es zusammen mit der mitgelieferten Desktop-Anwendung PictureGear Lite verwendet wird, Bilddateien auf dem PDA betrachten und konvertieren. Das ist zwar ganz nett, aber eine native Unterstützung für JPEG-Dateien wäre besser gewesen. Befinden sich die Bilder erst einmal auf dem PDA, kann man sie entweder mit Photo Stand betrachten oder mit CLIE Paint bearbeiten und aufpeppen.

An Büroanwendungen enthält der SJ30 Documents To Go für die Arbeit mit Word- und Excel-Dateien. Für die Synchronisation des PDAs mit Microsoft Outlook und Lotus Notes liefert Sony die Programme Palm Desktop bzw. Intellisync Lite mit. Chapura Pocket Mirror, das mit PDAs von Palm und Handspring ausgeliefert wird, erfüllt diesen Zweck auf eine benutzerfreundlichere Weise. Sony liefert immer noch keine Anwendung zur Synchronisation mit Macs mit, MAC-User müssen daher auf Synchronisations-Software von Drittherstellern wie Missing Sync zurückgreifen. Die Lieblingsanwendung der Redaktion war das CLIE-Programm World Clock, mit dem sich bis zu fünf verschiedene Alarme täglich einstellen lassen. Man kann sogar den Alarmton aussuchen und festlegen, ob die Lautstärke des Alarms konstant oder ansteigend sein soll.

Performance

Wie bereits erwähnt, verfügt der CLIE PEG-SJ30 über 16 MByte RAM und verwendet einen 33 MHz DragonBall VZ Prozessor, der sich nicht mit dem 66 MHz Prozessor der CLIE-Modelle NR70V und T665C vergleichen lässt. Trotzdem erledigt der SJ30 alle Aufgaben der Kontakt- und Terminverwaltung mit Leichtigkeit, bei prozessorintensiven Vorgängen wie dem Anzeigen von Grafiken zeigt er allerdings einige Schwächen. Der SJ30 hat zwar keine Probleme damit, lange Kontaktlisten darzustellen, konnte im Gegensatz zum NR70V aber beim Spielen des Arcade-Games Zap 2016 nicht mehr mithalten.

Der eingebaute Lithium-Ionen-Akku des SJ30 sorgt für eine ausreichend lange Betriebszeit. Bei deaktivierter Auto-Abschaltfunktion und auf die höchste Helligkeitsstufe eingestelltem Display hielt der Akku 3 Stunden und 50 Minuten durch. Dies ist weit von Sonys Schätzung entfernt, die bei 30 Minuten täglich von 15 Benutzungstagen ausgeht. Natürlich kann man die Akku-Lebensdauer verlängern, indem man den PDA so oft wie möglich ohne Displaybeleuchtung einsetzt.

Ist die weiße Hintergrundbeleuchtung des Displays jedoch ausgeschaltet, wird es unter bestimmten Bedingungen schwierig, Text auf dem hochauflösenden (320 x 320 Pixel) Display zu lesen. Im Freien ist das Display leicht ablesbar, und auch die meisten Farben sind erkennbar – in geschlossenen Räumen ist die Displaybeleuchtung allerdings ein Muss. Während Text sehr viel schärfer dargestellt wird als auf den Konkurrenz-Handhelds mit einer Auflösung von 160×160, erscheinen die Icons im Vergleich zu denen eines Pocket-PC immer noch sehr grob und unscharf.

Letztlich sollte die Entscheidung für oder gegen den Kauf des 349 Euro teuren PEG-SJ30 sich danach richten, wofür man ihn einsetzen will. Legt man nur Wert auf die Fähigkeiten dieses CLIE-Modells als Informationsmanager, kann man billigere PDAs mit Monochrom-Display finden, die das ebenso gut erledigen. Mag man aber die Idee eines kompakten, hochauflösenden Handhelds mit Farbdisplay, der Informationen genauso gut verwaltet, wie er Fotos darstellt, dann ist der Sony PEG-SJ30 seinen Preis wert.

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