Die von ZDNet getestete „Performance Workstation“ ist die zur Zeit leistungsfähigste und mit 1476 Euro auch teuerste Konfiguration. Sie setzt einen Pentium 4 mit 2,2 GHz ein, ergänzt durch 512 MByte DDR-Speicher. Als Laufwerke stehen sowohl DVD-ROM als auch ein CD-Brenner zur Verfügung.

Die größte Überraschung des Rechners ist die eingebaute Gainward-Grafikkarte Geforce2 MX/400, wodurch die integrierte Intel Extreme Graphics ungenutzt bleibt. Für den Office-Bereich und überwiegend zweidimensionale Darstellung genügt eine solche Karte durchaus. Aber wozu diese 64 MByte-Karte, wenn der Chipsatz schon selbst Intel Grafik stellt (und dafür ebenfalls bis zu 64 MByte Speicher benutzt)?

Im 3DMark 2001, einem DirectX-Spiele-Benchmarktest von Mad Onion, holt die MX-Karte einen klaren Vorsprung heraus: Mit ihr schafft das System 2130 Punkte, ohne sie nur 1281. Weit geringer sind die Auswirkungen bei praxisnäheren Applikationsbenchmarks. Im Content Creation Winstone 2002, der die Leistungsfähigkeit bei Multimedia-Programmen misst, schafft das System mit Geforce2 MX-Adapter 33,7 Punkte, ohne aber auch 32,3 – beides sehr gute Werte. Hier kann man bereits ablesen: Wer keinen Wert auf 3D-Grafik legt, kann auf die Karte verzichten und etliche Euro sparen.

Die Office-Leistung bemisst der Business Winstone mit 51,6 Punkten – ebenfalls eine sehr gute Wertung. Zumal, da die Festplatte vom Typ Protégé 5400 des Herstellers Western Digital „nur“ 5400 Umdrehungen in einer Minute schafft – was sich allerdings positiv aus die Geräuschkulisse auswirkt. Apropos Geschwindigkeit: Der Brenner Mitsumi CR-X48ATE schafft 32-fache Schreibgeschwindigkeit auf CD-Rohlingen und 12x-Speed bei CD-RW-Medien. Die Lesegeschwindigkeit des DVD-ROM liegt bei 16-fach (DVD) beziehungsweise 40-fach (CD). Es handelt sich um das Matshita CR-X48ATE, das Vobis fast in jedem Rechner einsetzt. Die Festplatte ist mit 40 GByte Kapazität ausreichend, aber nicht außergewöhnlich dimensioniert.

Während die Zahlen durchwegs für die Performance Workstation sprechen, ist das Gehäuse eine eher negative Überraschung. Es unterscheidet sich durch einen dunkleren Beigeton und einen schwarzen Rahmen an der Frontblende von den üblichen Vobis-Gehäuse. Aber nicht nur: Eine vorderseitige Abdeckung, hinter der Anschlüsse für zwei USBs, Kopfhörer und Mikrofon vorgesehen sind, wird nicht genutzt. Stattdessen werden die zusätzlichen USB-Anschlüsse an der Rückseite hinausgeführt und blockieren mit ihrer Blende einen von vier PCI-Steckplätzen. Die Blenden vor den Wechsellaufwerken werden wiederum durchaus genutzt, sind aber nicht arretierbar und stören so mehr, als sie nützen. Noch eine Besonderheit: PCI-Karten werden an der Außenseite des Gehäuses verschraubt und sind besonders mühevoll auszutauschen. Eine vertikale Metallschiene muss zusätzlich abgeschraubt werden.

Immerhin sind insgesamt 6 USBs vorgesehen. Die Grafikkarte besitzt neben dem VGA-Ausgang auch einen Video-Out. Obwohl das Mainboard einen zweiten VGA stellt, ist es nicht möglich, zwei Bildschirme am Vobis-Rechner zu betreiben. Der 845G übernimmt nur dann die Grafik, wenn der AGP-Slot leer bleibt. Ansonsten bietet der Vobis-Rechner zwei serielle und einen parallelen Port, was einen weiteren PCI-Slot blockiert, sowie zweimal PS/2, einen Gameport und die drei üblichen Audio-Ports. Ohne Verzicht auf diese Ports kann nur ein PCI-Slot genutzt werden.

Vobis liefert das Bürosystem mit einem Office-Softwarepaket aus: Die Works-Suite von Microsoft enthält unter anderem Word, Encarta und Picture Publisher in aktuellen Versionen. Außerdem sind WinDVD und Nero Burning ROM 5 mit im Paket. Viele Unternehmen, die sich für das Gerät entscheiden, werden einen Virenschutz vermissen.

Die Business-Reihe von Vobis zeigt bei Ausstattung mit 512 MByte Speicher und Pentium 4 mit 2,2 GHz sehr gute Performance. Die Geforce2 MX-Grafikkarte dürfte für kaum einen Anwender Sinn machen; ZDNet rät zu Konfigurationen ohne eine solche Karte. Dass Vobis das Gehäuse nicht besser nutzt, vor allem durch USB-Anschlüsse an der Frontseite, ist äußerst bedauernswert. Gerade im Büro herrscht ja oft Platzmangel, den man so eingrenzen helfen könnte.

Der Preis für die Konfiguration Performance Workstation scheint mit 1476 Euro etwas übertrieben. Aber auch hier schlägt natürlich die nicht benötigte Grafikkarte zu Buche.

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