Hilft Digitalisierung gegen den Klimawandel?

42 Prozent der Deutschen bejahen das. So eine Umfrage des Internetverbands Eco, die am Vortag des Klimagipfels in Dubai erschienen ist.

Als wichtiger Hebel für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gilt die Digitalisierung. Dieser Meinung sind auch viele Bürger:innen in Deutschland, wie Befragungen des Meinungsforschungsinstituts Civey zeigen, die im Auftrag des Internetverbands Eco durchgeführt wurden.

Demnach glauben rund 42 Prozent der Deutschen, dass digitale Technologien bei der Bewältigung der Klimakrise helfen können. Bei der Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele schätzen die Befragten die Digitalisierungspotenziale in den Bereichen nachhaltige Industrien und Infrastruktur (27,1 Prozent) sowie bezahlbare und saubere Energie (21,5 Prozent) am höchsten ein. Auch bei den Zielen nachhaltigere Städte und Gemeinden (17,7 Prozent) sowie Maßnahmen zum Klimaschutz (16,6 Prozent) können laut Befragung digitale Technologien einen Beitrag leisten.

„Die Digitalisierung birgt enorme Klimaschutz-Potenziale und kann in fast allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen zur Ressourceneinsparung beitragen“, sagt auch eco Geschäftsführer Alexander Rabe und betont: „Die internationale Gemeinschaft hat sich beim Pariser Abkommen ambitionierte Ziele im Kampf gegen den Klimawandel gesetzt, für dessen Einhaltung alle verfügbaren Mittel genutzt werden müssen – die Digitalisierung ist Teil dieser Lösung.“

Wandel beschleunigen

Die jüngste Altersgruppe sticht bei der Umfrage besonders hervor: Über die Hälfte (53,3 Prozent) der 18-29 Jährigen gibt an, dass digitale Technologien und Anwendungen bei der Bewältigung des Klimawandels helfen können. „Die Nachhaltigkeitsziele wurden verabschiedet, um zukünftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Damit diese eingehalten werden können, müssen jetzt leistungsstarke digitale Infrastrukturen ausgebaut und Digitalisierungsvorhaben umgesetzt werden”, betont Eco-Chef Rabe.

Aus dessen Sicht gehörten dazu unter anderem der Ausbau vernetzter Mobilität und die „Etablierung Europas als starker Technologiestandort für Innovationen wie KI“. Dafür bedürfe es Planbarkeit und Unterstützung seitens der Politik. „Regulatorische Vorgaben und Rahmenbedingungen für Anbieter digitaler Infrastrukturen und –services müssen so gestaltet werden, dass auch zukünftig noch Innovationen „Made in Europe” möglich sind. So schaffen wir eine nachhaltige Digitalisierung aus und für Europa. Wir dürfen die digitale Transformation nicht verschlafen – dafür steht für uns und zukünftige Generationen zu viel auf dem Spiel”, appelliert Rabe.

 

Einsparungen durch Digitalisierung

Wie hoch die Einsparpotenziale durch digitale Technologien, Anwendungen und Infrastrukturen sein könnten, zeigt eine weitere eco-Studie, die gemeinsam mit Arthur D. Little erstellt wurde. Darin werden Digitalisierungseffekte in den Bereichen Industrie, urbaner Raum sowie ländlicher Raum untersucht. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass in diesen Räumen bis zum Jahr 2050 163 Megatonnen an CO2-Emissionen durch digitale Hebel eingespart werden können. Zusätzlich könnten CO2-Emissionen in den Bereichen Datenspeicherung und -übertragung um 104 Megatonnen reduziert werden, sodass insgesamt bis zu 30 Prozent der für Deutschland 2050 prognostizierten CO2-Emissionen durch die Digitalisierung vermieden werden könnten.

Themenseiten: CO2-Emissionen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Studie

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