Digitalisierung: Wann schadet sie unserer Gesundheit?

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und bringt zahlreiche Vorteile und Erleichterungen mit sich. Sie birgt allerdings auch Gefahren. In den letzten Jahren haben psychische Erkrankungen stark zugenommen. Burnout und Depressionen führen immer häufiger zur Berufsunfähigkeit. Aber was hat die Digitalisierung damit zu tun und was können Betroffene dagegen unternehmen?

Die zunehmende Digitalisierung belastet viele Menschen.

 

Nachteile der Digitalisierung: Psychische Erkrankungen nehmen zu

Die Digitalisierung beeinflusst mittlerweile unser gesamtes Leben, ob im privaten Alltag, im Bildungsbereich oder im Job. Sie stellt gewohnte Prozesse auf den Kopf. Dabei lösen die Effekte bei vielen Menschen oft zur gleichen Zeit Begeisterung und Unsicherheit aus, denn sie bringen neben zahlreichen Mehrwerten und Vorteilen auch Nachteile mit sich.

Jeder kann betroffen sein

In der Geschäftswelt findet im Zuge der Digitalisierung ein großer Umbruch statt. Die Unternehmen suchen zunehmend Allrounder, die in vielen Bereichen einsetzbar sind und sich durch umfangreiche Fachkenntnisse auszeichnen. Die hoch qualifizierten Arbeitskräfte übernehmen dann noch mehr Verantwortung und gleichzeitig mehr Arbeit. Ständige Erreichbarkeit und Stress kommen hinzu. Wer sich hier keinen Ausgleich schafft, bricht unter dem hohen Druck vermutlich irgendwann zusammen.

Aber auch das Privatleben stellt die Digitalisierung komplett auf den Kopf. Das ständige Online-Sein und die Reizüberflutung wirken sich auf unsere Psyche aus und können die Entstehung psychischer Erkrankungen begünstigen. Die Gesellschaft ist von der Digitalisierung sprichwörtlich überrollt worden. Es gibt keine konkreten Regeln, wann, wo und wie Computer, Smartphone & Co. eingesetzt werden sollten. Wer kein Ende findet, kann oft nicht mehr abschalten und leidet unter Schlafstörungen. Bleibt dies ein Dauerzustand, kommt es im schlimmsten Fall zu Burnout und Depressionen.

Was ist eine Depression?

Bei einer Depression handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die mit verschiedenen Beschwerden einhergehen kann: von diversen körperlichen Symptomen, die von Appetitlosigkeit und Schlafproblemen bis hin zu Schmerzzuständen reichen, über Interessenverlust bis zu Antriebslosigkeit und gedrückter Stimmung.

So individuell wie die Symptome und Verläufe sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Der eine braucht Antidepressive und/oder eine Psychotherapie, der andere wählt als natürliche Alternative CBD gegen Depressionen. Das Cannabinoid wurde von der Gesundheitsorganisation als nicht abhängig machend oder gesundheitsschädigend eingestuft und könnte laut WHO einen therapeutischen Nutzen bieten. Cannabidiol trägt zu mehr Gelassenheit und Entspannung bei und besitzt laut zahlreichen Studien antidepressive Eigenschaften.

Was ist Burnout?

Auch wenn es sich, anders als bei der Depression, beim Burnout noch nicht um eine anerkannte Krankheit handelt, ist das „Ausgebranntsein“ sehr präsent. Viele Menschen leiden unter dem Burnout-Syndrom, einem Zustand geistiger, emotionaler und körperlicher Erschöpfung. Nicht selten sind Angststörungen, körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen- und Herzprobleme sowie Bluthochdruck und Depressionen die Folge.

Aber wie kommt es eigentlich dazu? Auch hier spielen die Digitalisierung und die damit verbundenen höheren Erwartungen an heutige Beschäftigte eine Rolle. Im Job müssen wir flexibel, ständig einsatzbereit und leistungsfähig sein. Gleichzeitig muss es uns gelingen, Arbeit und Familie irgendwie unter einen Hut zu bringen. Das führt schlimmstenfalls zu einer Überforderung oder sogar psychischen Beschwerden und zum Burnout-Syndrom.

Ins Leben gerufen hat die Bezeichnung der Psychoanalytiker Herbert Freudenberger im Jahr 1974. Das Beschwerdebild bezog er zum damaligen Zeitpunkt auf Personen, die in sozialen Berufen tätig waren, etwa in der Pflege. Diese engagierten sich in der Fürsorge, ohne dabei auf ihre eigenen körperlichen und seelischen Grenzen zu achten.

Forscher und Mediziner schätzen, dass rund 20 Prozent der Bevölkerung unter mittelschweren Symptomen des Burnout-Syndroms leiden und etwa vier Prozent unter schweren Burnout-Symptomen. Eine exakte Zahl können sie jedoch nicht nennen, da sich das Erkrankungsbild unterschiedlich ausbilden kann, sowohl psychisch als auch körperlich.

Es gibt viele Auslöser, wie zum Beispiel eine niedrige Bezahlung oder fehlende Wertschätzung, Über- oder Unterforderung, Mobbing sowie Stressfaktoren im Job. Eine Therapie muss somit immer auf die jeweils betroffene Person ausgerichtet sein.

Verschiebungen im sozialen Bereich

Soziale Kontakte sind wichtig. Häufig heißt es dazu, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung die Menschen schneller zusammenbringen würden. Aber stimmt das wirklich? Tatsächlich sind unsere Interaktionen im oder über das Internet vielfältiger. Der Grund: Wir können uns mit weitaus mehr Menschen austauschen und knüpfen innerhalb kurzer Zeit mehr neue Kontakte, als es ohne das Internet möglich wäre. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass diese Verbindungen oft weniger intensiv und deutlich kürzer sind als in einer „normalen“ Freundschaft. Auch dieser Punkt der Digitalisierung kann sich auf unsere Psyche auswirken.

Möglichkeiten, gegen psychische Belastungen durch die Digitalisierung vorzugehen

Spätestens, wenn Konzentrationsschwierigkeiten, ständige Erschöpfung, Ängste und Depressionen unseren Alltag bestimmen, sollten wir handeln. Im Berufsleben haben viele Unternehmen das Problem bereits erkannt und setzen auf eine umfassende Gesundheitsförderung im Betrieb. Diese umfasst gezielte Maßnahmen, die Stress reduzieren und die sogenannte Work-Life-Balance erhalten oder wiederherstellen sollen.

Daneben kann jeder selbst etwas tun, um für sich und andere den Druck auf die Psyche zu reduzieren und den Alltag etwas zu entschleunigen. Dazu zählen:

  • regelmäßige Spaziergänge und Sport
  • Einhaltung von Pausen und klar definierte Freizeit
  • fest eingeplante Smartphone– und Internet-Pausen

Besonders wichtig ist es, sich selbst kleine Auszeiten zu gönnen, damit das Gehirn abschalten und sich von der ständigen Reizüberflutung erholen kann. Diese Erholungsphasen können bei jedem anders aussehen. Der eine entspannt beim Lesen eines Buches und einer Tasse Tee, der andere liebt Entspannungsübungen wie Yoga, und ein Dritter unternimmt etwas mit seinen Freunden oder der Familie.

Regelmäßige Auszeiten sind wichtig, um eine gute Balance zwischen der realen und der digitalen Welt zu schaffen.

 

Fazit: Die Balance zwischen on- und offline ist wichtig

Die Digitalisierung und die moderne Arbeitswelt bringen zahlreiche Vor- und Nachteile mit sich. Jeder einzelne muss sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen. Dabei entscheidet jeder selbst, wie er mit den Veränderungen und seiner Psyche umgeht. Wer es schafft, zwischen der Internet-Welt und der realen Welt eine gute Balance zu schaffen und hin und wieder das Notebook oder das Smartphone ausschaltet, der wird langfristig vermutlich psychisch gesünder sein.

Abbildung 1: pixabay.com © lukasbieri (CCO Creative Commons)
Abbildung 2: pixabay.com © silviarita (CCO Creative Commons)

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